Tüv: "Gefahr für Leib und Leben" Jeder sechste Aufzug hat gravierende Mängel
Manche Menschen haben Angst vorm Aufzugfahren – zurecht? Nun stellt der Tüv Rheinland fest: Viele Fahrstühle sind mangelhaft. Im vergangenen Jahr hat der Tüv deutschlandweit knapp 2.000 Aufzüge still gelegt.
Verschlissene Tragseile, nutzlose Notrufknöpfe, poröse Tragseile: Jeder sechste Aufzug in Deutschland hat lebensgefährliche Mängel. Von 544.000 überprüften Fahrstühlen im Land wiesen 2017 mehr als 80.000 erhebliche bis gravierende Mängel auf, wie der Tüv Rheinland mitteilt. Dies war mehr als jeder sechste Lift.
"Gefahr für Leib und Leben gegeben"
Nach eigenen Angaben legten die Prüfer des Tüv im vergangenen Jahr 1965 Aufzüge still. "Bei diesen Aufzügen war der technische Zustand so bedenklich, dass Gefahr für Leib und Leben gegeben war", sagte Thomas Pfaff, Geschäftsfeldleiter Deutschland beim Tüv Rheinland.
Häufige Probleme älterer Aufzüge seien verschlissene Tragseile, nicht funktionierende Türverriegelungen oder Notrufanlagen. Dass Unfälle vermieden werden, sei laut Tüv Rheinland auf hohe Prüfstandards zurückzuführen. Ältere Aufzüge würden mit einem Katalog überprüft, ob sie vom Stand der Technik abwichen und ob sich daraus Risiken ergäben.
Jeder Aufzug muss jährlich durch den Tüv geprüft werden. Betreiber und Nutzer sollten auf abgelaufene oder fehlende Plaketten achten. Seit 2015 gibt es für Aufzüge eine Plakettenpflicht: An jeder geprüften Anlage muss ein gut sichtbarer Hinweis auf die nächste fällige Prüfung kleben.
- AFP