Bahn verpasst eigenes Ziel Fast ein Viertel der Fernzüge kommt zu spät
Die Bahn fährt ihren eigenen Zielen hinterher: Viel zu viele Züge kommen zu spät. Ein Bundesland zieht jetzt die Konsequenzen – und dreht den Geldhahn zu.
Ein Viertel aller Fernzüge kommt zu spät ans Ziel. Das berichtet der "Spiegel". Nach Definition der Bahn sind Züge pünktlich, die mit maximal 5,59 Minuten Verspätung das Ziel erreichen. Das schafften im März nur 75,3 Prozent der Fernzüge.
Als Begründung gibt die Bahn "Großstörungen auf den Hauptstrecken" und einen "Wintereinbruch im Norden und Osten" an. Auch im Regional- und Nahverkehr hat die Bahn Probleme mit der Pünktlichkeit, beispielsweise auf der Strecke zur Insel Sylt.
Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) kündigte an, dass das Land für den März 350.000 Euro einbehalten werde, die es normalerweise für den Betrieb an die Bahn zahlen müsste. Auch bei der Berliner S-Bahn schaffte es die Bahn nicht, das vertraglich zugesicherte Pünktlichkeitsziel für 2017 einzuhalten.
Für das Jahr 2018 hat sich die Bahn eine Pünktlichkeit von 82 Prozent zum Ziel gesetzt. 2017 lag der Durchschnittswert bei 78,5 Prozent.
- Vorabmeldung des Magazins "Der Spiegel"