Empörung im Netz Antidiskriminierungsstelle verurteilt H&M-Werbung
Jetzt schaltet sich auch die Antidiskriminierungsstelle zu dem Rassismusvorwurf an die H&M-Werbung ein:
Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Christine Lüders, hat die Werbung der Modefirma H&M mit einem dunkelhäutigen Jungen in einem Kapuzenpullover verurteilt. Diese zeige, "wie stark Diskriminierung von schwarzen Menschen im Alltag verankert ist", sagt Lüders der "Welt". Es gebe auch in Deutschland einen latenten Alltagsrassismus, gegen den vorgegangen werden müsse.
Die schwedische Modekette hatte mit einem kleinen dunkelhäutigen Jungen in einem grünen Kapuzenpullover geworben, der den Schriftzug "Coolest Monkey in the Jungle" (Coolster Affe im Urwald) zeigte. Die H&M-Werbung hatte im Netz heftige Empörung ausgelöst. Das Unternehmen entschuldigte sich "bei jedem, den dies verletzt hat", und änderte die Werbung.
Diskriminierungsfälle ernst nehmen
Grundsätzlich gehen laut Lüders Betroffene noch zu selten gerichtlich gegen Diskriminierung vor, etwa wegen der Kosten oder weil die Beweisbarkeit schwierig sei. Sie fordert Unternehmen auf, Diskriminierungsfälle ernst zu nehmen und ihnen nachzugehen.
"Arbeitgeber sollten sich schützend vor die Angestellten stellen und aktiv werden", sagt Lüders. Was niemand brauche, seien "lieblose Beschwerdestellen, wo irgendjemand zuständig ist, aber gar nicht entsprechend geschult ist".
Quelle:
- AFP