Leckere Tradition Pizzabacken ist jetzt Unesco-Kulturerbe
Italien hat es geschafft: Die Kunst des neapolitanischen Pizzabäckers ist in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen worden. Gibt es jetzt Gratis-Pizza für alle?
Die Liste des immateriellen Kulturerbes ist um die Tradition des neapolitanischen Pizzabäckers reicher. Das teilte der italienische Minister für Landwirtschaft und Ernährung, Maurizio Martina, auf Twitter mit. Die Begründung des Unesco-Komitees: Die Tradition stammt aus Neapel, wo 3000 "Pizzaiuoli" leben und wirken. Die Tradition fördere soziale Zusammenkünfte und den Austausch zwischen den Generationen.
Gibt es jetzt Gratis-Pizza für alle? Das hatte jedenfalls der Verband der neapolitanischen Pizzabäcker versprochen, wenn es die "Kunst der Pizzaioli" auf die Liste des Kulturerbes schafft. "Wir sind stolz, dass wir uns für eines der ältesten Handwerke der Welt eingesetzt haben", sagte Verbandspräsident Sergio Miccù zuvor.
Zeichen gegen Tiefkühlware setzen
In dem Antrag hatte Italien erklärt, dass die Tradition weit über das berühmte Teigwirbeln der Pizzabäcker und das Belegen hinaus gehe: Neben dem Handwerk werden auch Lieder und Geschichten seit dem 16. Jahrhundert "von Generation zu Generation weitergegeben", wie es darin heißt. Zudem wollten die stolzen Neapolitaner ein Zeichen setzen gegen Tiefkühl- und Industrieware.
Was ist das immaterielle Kulturerbe?
Als immaterielles Kulturerbe – das nicht mit dem Unesco-Welterbe verwechselt werden darf – werden Traditionen bezeichnet, die auf menschlichem Wissen und Können beruhen und von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Insgesamt hatten sich 23 Traditionen um Aufnahme in die Liste des immateriellen Kulturerbes beworben, die bereits mehr als 360 Traditionen aus Bereichen wie Tanz, Theater, Musik und Handwerk umfasst.
Unter anderem wurde auch die deutsche Tradition des Orgelbaus in die Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.