Gift-Eier-Skandal Jetzt sind auch Eiersalate betroffen
Der Skandal um belastete Eier aus den Niederlanden zieht immer weitere Kreise.
Bei der Herstellung der betroffenen Salate seien mit Fipronil belastete Eier verwendet worden, heißt es auf der Seite lebensmittelwarnung.de der Länder und des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.
Konkret handelt es sich demnach um "Porreesalat Toscana", "Oma's Pellkartoffelsalat" (Mindesthaltbarkeitsdatum 16. August), "Gosch Sonntagsfrühstück", "Eiersalat klassisch" (Mindesthaltbarkeitsdatum 18. August), "Hofgut Eiersalat" (Mindesthaltbarkeitsdatum 16. August) sowie "Hofgut Thunfischsalat" (Mindesthaltbarkeitsdatum 16. August).
Die Produkte wurden laut Warnung in Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein vertrieben. Der Hersteller habe "als Maßnahme des vorbeugenden Verbraucherschutzes die Rücknahme der aufgelisteten Produkte eingeleitet", heißt es auf der Seite.
Bis zu zehn Millionen belastete Eier in Supermärkten verkauft
Nach Angaben des niedersächsischen Landwirtschaftsministers Christian Meyer (Grüne) wurden möglicherweise über zehn Millionen belastete Eier aus den Niederlanden in deutschen Supermärkten verkauft. Von den belasteten Eiern gehe eine Gesundheitsgefahr aus und Verbraucher sollten die Nummern auf ihren Produkten unter lebensmittelwarnung.de prüfen, sagte Meyer im ZDF.
Aldi zog als "reine Vorsichtsmaßnahme" am Freitag zunächst alle Eier aus dem Verkauf. Der Lebensmittelhändler Edeka sah für einen derart drastischen Schritt keinen Grund. Die Eier seiner Eigenmarken stammten ausschließlich aus Deutschland, teilte die Edeka-Zentrale mit. Rewe, das bereits am Mittwoch aus den Niederlanden stammende Eier aus allen Rewe- und Penny-Märkten genommen hatte, sah zunächst auch "keine Veranlassung, sämtliche Eier aus dem Verkauf zu nehmen".
Die SPD kritisierte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU): Dieser müsse seiner "Pflicht als Minister für den gesundheitlichen Verbraucherschutz nachkommen" und dürfe die Information der Verbraucher nicht Ländern und nachgeordneten Behörden überlassen, erklärten Fraktionsvize Ute Vogt und die Ernährungsexpertin Elvira Drobinski-Weiß. Grünen-Spitzenkandidatin Kathrin Göring-Eckardt warf Schmidt vor, das Problem "auf dem Rücken der Konsumenten herunterzuspielen".