Edeka, Lidl, Rewe So reagieren Discounter und Supermärkte auf den Eier-Skandal
Nachdem Aldi Nord und Aldi Süd bundesweit sämtliche Eier wegen des Fipronil-Skandals aus dem Verkauf nehmen, stehen die anderen deutschen Supermärkte und Discounter unter Zugzwang. Edeka, Lidl und Rewe sind gegen einen Verkaufsstopp. Foodwatch sagte der Redaktion von t-online, dass Unternehmen dennoch vorsorglich handeln sollten.
Die Lebensmittelhändler Edeka und Rewe sehen bislang keinen Grund für einen Eier-Verkaufsstopp. Die Eier seiner Eigenmarken stammten ausschließlich aus Deutschland, teilte die Edeka-Zentrale mit. "Bislang liegen uns hier keine Nachweise von Fipronil vor." Es gebe aber einen "engen Austausch" mit Lieferanten und den zuständigen Behörden. Sollte sich herausstellen, dass Eier aus belasteten Chargen auch an Edeka geliefert worden seien, würde diese "unverzüglich" aus dem Verkauf genommen, betonte Edeka.
Edeka teilte weiter mit, der Händler könne Entwarnung für Eier geben, die unter seinen Eigenmarken angeboten werden. Diese stammten ausschließlich aus Deutschland: "Bislang liegen uns hier keine Nachweise von Fipronil vor."
Lidl und Kaufland nehmen Ware zurück
Die zur Schwarz-Gruppe gehörende Discounterkette Lidl und die Lebensmittel-Einzelhandelskette Kaufland haben bislang nur den Verkauf von Eiern aus Betrieben unter Fipronil-Verdacht gestoppt.Lidl und Kaufland sehen keine Veranlassung, Ware kategorisch aus dem Verkauf zu nehmen. Grundsätzlich können unsere Lidl-Kunden gekaufte Eier jederzeit ohne Angabe von Gründen in unseren Filialen auch ohne Vorlage des Kassenbons zurückgeben, so Lidl.
Real verkauft keine betroffenen Eier mehr
Die Supermarktkette Real hat Eier aus den Niederlanden sowie die aus Deutschland betroffene Ware aus dem Verkauf genommen. Real führe zudem eigene Laoboruntersuchungen durch und überprüfe Lieferanten. Die Metro AG, zu der das SB-Warenhaus Real gehört, will einer Sprecherin zufolge Eier aus den Großmärkten entfernen, die Kennzeichnungen aus den Niederlanden tragen.
Aldi rechnet mit Eier-Engpässen
Aldi hatte am Freitagmorgen bundesweit alle Eier aus dem Verkauf genommen. Ab sofort dürften nur noch Eier an Aldi geliefert werden, für die ein negativer Fipronil-Nachweis aus einer amtlichen Probenahme oder von einem akkreditierten Labor vorliegt, teilte der Discounter mit. "Diese Vorsichtmaßnahme kann dazu führen, dass mit Eier-Engpässen zu rechnen ist", so Aldi.
Foodwatch fordert Transparenz
Foodwatch verlangt, "endlich klare Informationen darüber zu geben, seit wann, in wie vielen und welchen verarbeiteten Produkten belastete Eier verwendet wurden und ob diese weiter im Umlauf sind." Die Foodwatch-Expertin Lena Blanken über den Eier-Verkaufsstopp von Aldi: "Wenn es Unsicherheiten darüber gibt, welche Eier betroffen sind, ist es konsequent und richtig, vorsorglich zu handeln und nur solche Eier in den Verkauf zu bringen, für die entlastende Tests vorliegen." Und: "Eier, bei denen bekannt ist, dass eine Belastung vorliegt, sollte man auf jeden Fall nicht essen", so Blanken weiter.
Eier-Betriebe in Belgien bleiben gesperrt
Wie die belgische Lebensmittelsicherheitsbehörde FASNK mitteilte, bleiben einige Betriebe weiter gesperrt. Zur Zahl wollten sich mit Verweis auf laufende Ermittlungen weder die Staatsanwaltschaft noch die Behörde äußern. Die Betriebe sollen erst wieder Eier ausliefern dürfen, wenn bei Prüfungen kein Fipronil in ihren Erzeugnissen feststellt wird. Geschäfte sind gehalten, Eier aus den betroffenen Betrieben aus dem Verkehr zu ziehen. Belastete Eier werden zerstört.