Mitten in der Sommersaison Griechenlands Hotelmitarbeiter streiken
Dann, wenn es am meisten schmerzt, haben sich Griechenlands Mitarbeiter von Hotels und Gaststätten dazu entschlossen, zu streiken: Mitten in der Sommersaison. Sie wehren sich damit gegen die Arbeitsmarktreformen, die das Mittelmeerland im Rahmen des Hilfsprogramms der internationalen Geldgeber auf den Weg gebracht hat.
"Der Tourismus wächst auf dem Rücken der Mitarbeiter", war am Donnerstag in Athen auf einem Protestplakat zu lesen. Im Zentrum der Hauptstadt kamen Hunderte Demonstranten zusammen. Sie lehnen die Pläne der Regierung ab, die unter anderem flexiblere Arbeitsformen und einen geringeren Mindestlohn für jüngere Beschäftigte vorsehen.
Proteste richten sich gegen die Reformauflagen
Das südosteuropäische Land hat im Gegenzug für das bis zu 86 Milliarden Euro schwere Hilfspaket der Euro-Partner Reformen zugesichert – das inzwischen dritte Rettungspaket. Der Tourismus steuert knapp ein Fünftel zur griechischen Wirtschaftsleistung bei und beschäftigt jeden fünften Arbeitnehmer. Jährlich kommen etwa 25 Millionen Urlauber in das Land.
In Griechenland kommt es immer wieder zu Streiks und Demonstrationen als Protest gegen die Reformauflagen. Doch die Beteiligung nimmt seit längerem ab, weil viele Menschen nach sieben Jahren Sparkurs sich enttäuscht und ernüchtert zurückziehen. Mit zuletzt 21,7 Prozent ist die Arbeitslosigkeit so hoch wie in keinem anderen Euro-Staat.