Kinder besonders gefährdet Warnung vor hohen UV-Werten
Viele Menschen in Deutschland haben lange auf Freibadwetter und Sonnenschein warten müssen – der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt derzeit allerdings vor sehr hoher UV-Strahlung. Besonders sollten Eltern auf Babys und Kleinkinder achten.
In vielen Gebieten vor allem im Süden und Südwesten Deutschlands wird nach dem DWD-Gefahrenindex die gesundheitliche Gefährdung durch ultraviolette Strahlung als "sehr hoch" eingestuft.
Schutzmaßnahmen sind notwendig
Fast überall mit Ausnahme der Küstenregionen ist sie hoch. Schutzmaßnahmen wie Kopfbedeckung, langärmlige Kleidung oder Sonnencreme seien daher im Freien notwendig, betonte Gudrun Loschewski vom DWD-Zentrum für Medizinisch-Meteorologische Forschung in Freiburg.
Die Werte seien für den Mai "schon sehr hoch", sagte sie. Derzeit liege der UV-Index in vielen Regionen etwa zehn Prozent über den Durchschnittswerten – entsprechend hoch sei die Gefahr eines Sonnenbrandes. Die pralle Sonne solle daher vor allem um die Mittagszeit gemieden werden.
Den Nachmittag nutzen
Ein völliger Verzicht auf Sonne ist mit den empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen aber nicht verbunden, versicherte Loschewski: "Wer zum Beispiel nach Feierabend um 15 oder 16 Uhr ins Freibad geht, hat schon nicht mehr mit so relevanten UV-Werten zu tun."
Gerade Kinder sind gefährdet
Dass Kinderhaut besonders stark auf die UV-Strahlung der Sonne reagiert und deshalb auch besonderen Schutz braucht, wissen fast alle Eltern. Sie reagieren darauf und kaufen spezielle Sonnencreme mit besonders hohem Lichtschutzfaktor. Dass aber auch die Augen ihrer Kinder besonders geschützt werden müssten, ist den meisten unbekannt. Viele lassen die Kleinen mit billigen Sonnenbrillen von der Stange ins Freie oder gar ganz ohne Sonnenschutz für die Augen.
Für die Kinder kann das fatale und sehr schmerzhafte Folgen haben. Die Pupillen weiten sich, sodass mehr schädliche UV-Strahlung ins Auge gelangt. In der Vergangenheit haben umfangreiche Sonnenbrillen-Tests ergeben, dass rund 60 Prozent der Kinderbrillen keinen ausreichenden UV-Schutz bieten. Gerade die müssen aber einen besonders hohen UV-Filter, wie zum Beispiel UV-400, haben. Gute Brillen erkennt man am "CE"-Zeichen.
Im ersten Jahr keine direkte Sonne
Babys im ersten Lebensjahr sollten der prallen Sonne überhaupt nicht ausgesetzt werden. In diesem zarten Alter sei die Netzhaut noch sehr schwach vor eintretender Strahlung geschützt. Rund die Hälfte der UVB- und sogar etwa 90 Prozent der UVA-Strahlung erreiche die Netzhaut der Kleinen.
Von Sand, Wasser oder vorbeifahrenden Autos reflektierte Sonnenstrahlen können ein so genanntes "Verblitztsein" hervorrufen. Es äußert sich in einer sehr schmerzhaften Entzündung des Auges und extremer Lichtempfindlichkeit. Ein ausreichend großer Sonnenhut oder ein Sonnenschutz am Kinderwagen können Babys empfindliche Augen vor Schaden bewahren.