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Seine Eltern gaben ihm nur Superfood: Baby stirbt


Tragischer Vorfall in Belgien
Seine Eltern gaben ihm nur Superfood: Baby stirbt

Von t-online, cch

18.05.2017Lesedauer: 2 Min.
Rohes QuinoaVergrößern des Bildes
Quinoa ist sehr gesund – aber die enthaltenen Nährstoffe allein reichen für Babys nicht aus (Quelle: bhofack2/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

In Belgien ist offenbar ein Baby verhungert, weil es statt Babynahrung nur Superfood zu essen bekam.

Milchersatz aus Hafer, Buchweizen, Quinoa und Reis – etwas anderes soll Baby Lucas von seinen Eltern nicht zu essen bekommen haben. Der Junge aus dem belgischen Beveren starb im Alter von sieben Monaten. Ärzte stellten später fest, dass er dehydriert war und verhungert ist. Das berichten mehrere belgische Medien, unter anderem "nieuwsblad.be".

Die Eltern vermuteten, dass das Baby laktoseintolerant war

Demnach wurde Lucas in den ersten Monaten nach seiner Geburt noch gestillt beziehungsweise bekam das Fläschchen. Da das Baby beides aber nicht gut vertrug, gingen seine Eltern davon aus, dass es unter einer Gluten- und einer Laktoseintoleranz leidet – zu einem Arzt gingen sie aber nicht mit ihrem Kind.

Stattdessen stellten sie die Ernährung von Lucas auf sogenanntes Superfood um und fütterten ihn fortan mit Produkten, die sie in ihrem eigenen Naturkostladen verkaufen.

Baby Lucas wog mit sieben Monaten nur noch 4,3 Kilogramm

Der kleine Junge habe in der Folge immer wieder zu- und abgenommen. Als er anfing, sich immer und immer wieder zu übergeben, gingen die Eltern schließlich mit ihm zu einem Homöopathen. Dieser schickte die Eltern mit dem Baby sofort ins Krankenhaus. Denn es hatte nichts im Magen und wog nur noch 4,3 Kilogramm. Ein männliches Baby in diesem Alter wiegt üblicherweise etwa das Doppelte.

Im Krankenhaus angekommen, war es aber schon zu spät: Der kleine Lucas war tot. Im Gutachten heißt es den belgischen Medien zufolge, er sei "pathologisch unterernährt" gewesen.

Baby wurde nur mit Superfood gefüttert – Eltern vor Gericht

Die Eltern des Jungen mussten sich nun vor Gericht verantworten. "Ihre Vorstellungen von Medizin haben Ihrem Kind das Leben genommen", sagte der Staatsanwalt vor Gericht zu den Eltern. Er fordert eine Gefängnisstrafe von 18 Monaten für die Eltern. Das Urteil wird voraussichtlich am 14. Juni 2017 gefällt.

In Deutschland sind etwa ein bis drei Prozent aller Babys von einer Laktoseintoleranz betroffen. Bei einem Verdacht sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. Wenn dieser dazu rät, auf Milchprodukte zu verzichten, können die benötigten Nährstoffe auch auf anderem Wege zugeführt werden: Spezielle Präparate aus dem Handel enthalten viele Vitamine und ausreichend Kalzium, das besonders für den Knochenaufbau und die Zähne des Kindes wichtig ist.

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