Aktuelle Studie Deutsche Urlauber geben so viel Geld wie nie aus
Trotz Terror und Krisen haben die Bundesbürger 2016 laut einer Reiseanalyse so viel Geld für Urlaub ausgegeben wie noch nie. Doch die Angst vor Anschlägen hinterlässt Spuren.
Trotz eines von Terror und Unsicherheit geprägten Jahres haben die Bundesbürger 2016 laut einer Studie so viel Geld für Urlaub ausgegeben wie noch nie. Die Gesamtausgaben lagen bei 88 Milliarden Euro und erreichten damit einen Rekordwert – 2015 waren es 87 Milliarden Euro. Das ist das Ergebnis der Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR), die am Mittwoch auf der Reisemesse ITB in Berlin vorgestellt wurde. Berücksichtigt wurden Kurztrips und Urlaubsreisen ab fünf Tagen.
Reiselust trotz Terrorgefahren weltweit ungebrochen
Aktuell ist die Reiselust weiterhin groß: In diesem Jahr wollen 69 Prozent der Menschen laut FUR-Studie sicher oder wahrscheinlich verreisen (2016: 70 Prozent). Nur zwölf Prozent der Befragten wollen nicht verreisen. Gleichzeitig spielen Terroranschläge eine Rolle bei der Wahl des Urlaubsziels: 38 Prozent gaben laut Befragung an, sich durch Terror in ihrer Reiseplanung beeinflusst zu fühlen.
Türkei verliert weiter Urlauber, Deutschland wird beliebter
Die Verschiebung bei den Urlaubszielen hat sich bereits 2016 gezeigt: Die Türkei verlor im Vergleich zum Vorjahr der FUR zufolge 23 Prozent an Urlaubsreisen. Nordafrika verzeichnete einen Rückgang von 29 Prozent. Frankreich kam auf ein Minus von 15 Prozent. Deutschland, Österreich, Spanien und Griechenland profitierten.
Deutschland blieb 2016 mit einem Marktanteil von 30 Prozent das beliebteste Reiseziel der Bundesbürger für Urlaube mit einer Länge von mindestens fünf Tagen – und legte noch einmal um einen Prozentpunkt zu. Innerhalb Deutschlands überholte Mecklenburg-Vorpommern knapp den bisherigen Spitzenreiter Bayern. Danach folgten Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Spanien als beliebtestes Auslandsreiseziel kam auf 14,8 Prozent (2015: 13,1 Prozent).
Trend zu Kurzreisen zeichnet sich ab
Insgesamt machten vergangenes Jahr 53,4 Millionen Urlauber 68,7 Millionen Reisen von fünf oder mehr Tagen, wie die Forschungsgemeinschaft berichtete. Hinzu kamen 80,5 Millionen Kurztrips von 33 Millionen Reisenden. Die Forschungsgemeinschaft Reisen untersucht das Reiseverhalten der Deutschen bereits seit mehr als 40 Jahren. Für die Ergebnisse wurden Menschen online und in persönlichen Interviews befragt, die Ergebnisse sind nach Angaben der Forschungsgemeinschaft bevölkerungsrepräsentativ.