Zwei neue Favoriten Das sind die Aufsteiger bei den Vornamen 2016
Fallen den Deutschen keine neuen Babynamen ein? Schon jetzt zeichnet sich ab, dass Maximilian und Sophie auch 2016 die beliebtesten Vornamen in Deutschland sind. Immerhin könnten zwei Aufsteiger Abwechslung in die Top 10 der Vornamen bringen.
Kurz vor Jahresende hat die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden ihre Prognose für die Vornamen 2016 veröffentlicht. Demnach ergaben Stichproben bei fünf großen Standesämtern, dass Sophie und Marie sowie Maximilian und Alexander wie schon in den Vorjahren zu den häufigsten Vornamen für Neugeborene zählen.
Doch neue Favoriten holen auf: Der Mädchenname Mila könnte es 2016 unter die ersten Zehn schaffen. Und bei den Jungennamen gilt Elias als Anwärter für einen Spitzenplatz.
Hobby-Namensforscher führt eigene Statistik
Den steilen Aufstieg von Mila hatte der Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld schon Ende 2015 wahrgenommen. Bielefeld führt auf der Internetseite beliebte-vornamen.de seine eigene Vornamesstatistik, deren Methode sich von jeder der GfdS unterscheidet. Er wertet Geburtsmeldungen von Standesämtern, Kliniken und Geburtshäusern aus. Dabei erfasst Bielefeld – anders als die Gesellschaft für deutsche Sprache – nur den ersten Vornamen der Babys.
Beim Bielefeld-Ranking sind Mia und Ben die beliebtesten Vornamen 2016
In seinem Vornamens-Ranking für 2016 bleiben Mia und Ben an der Spitze. Bis auf eine Ausnahme im Jahr 2014, als Emma bei den Mädchen dazwischenfunkte, gehen demnach Mia und Ben seit 2011 Hand in Hand. das ist Bielefelds Ranking der beliebtesten Vornamen 2016. In Klammern stehen die Platzierungen von 2015.
Mädchen | Jungen |
---|---|
1. Mia (1) | 1. Ben (1) |
2. Emma (2) | 2. Paul (7) |
3. Sophia/Sofia (4) | 3. Jonas (2) |
4. Hannah/Hanna (3) | 4. Elias (4) |
5. Emilia (6) | 5. Leon (3) |
6. Anna (5) | 6. Finn/Fynn (5) |
7. Marie (8) | 7. Noah (6) |
8. Mila (10) | 8. Louis/Luis (8) |
9. Lina (7) | 9. Lukas/Lucas (9) |
10. Lea (12) | 10. Felix (11) |
GfdS veröffentlicht Vornamen-Ranking erst im Frühjahr
Bei der Vornamens-Statistik der Gesellschaft für deutsche Sprache stehen die Spitzenreiter erst im kommenden Frühjahr fest: Bis dahin will die GfdS die von den Standesämtern eingetragenen Vornamen ausgewertet haben. Dabei fließen sowohl Erst- als auch Zweitnamen ein.
Nach eigenen Angaben wertet die GfdS damit etwa 90 Prozent aller beurkundeter Vornamen aus. Hobby-Namensforscher Bielefeld erfasst nach eigenen Angaben die Vornamen von etwa 26 Prozent aller in Deutschland geborenen Babys. Eine offizielle Vornamenstatistik gibt es in Deutschland nicht.
Deshalb halten sich Modenamen so lange
Seit Jahren gibt es kaum Veränderungen unter den zehn beliebtesten Vornamen. Die Gesellschaft für deutsche Sprache nennt zwei wesentliche Gründe: Zum einen werden Namen wie Maria und Alexander besonders gern als Zweitnamen vergeben; und bei den Zweitnamen wechseln die Trends seltener als bei den Erstnamen.
Zum anderen zeige ein Vergleich über die vergangenen 30 Jahre hinweg, dass sich Moden bei Vornamen insgesamt sehr langsam ändern, also weniger von Jahr zu Jahr als von Jahrzehnt zu Jahrzehnt.
"Rund 90 Prozent der Eltern vergeben den Namen nach Schönheit und Klang", sagt GfdS-Geschäftsführerin Andrea-Eva Ewels. Auch der Trend zu mehreren Vornamen sei ungebrochen. Der Expertin zufolge bekommen etwa 40 Prozent der Kinder zwei oder mehr Vornamen.
Kinder dürfen Christmas heißen, aber nicht Univers
Haben Eltern den Wunsch nach einem ungewöhnlichen Vornamen, dann erstellen die GfdS-Berater regelmäßig Gutachten als Entscheidungshilfe für die Standesämter. Spannender als die Vornamens-Klassiker sind die Namen, die die Gesellschaft für deutsche Sprache neu anerkannt hat. Als Beispiele nennt die GfdS Christmas und Miracle, Elfina, Kedyra, Blade, Thorunn oder Lunis. Insgesamt seien rund 500 neue Vornamen bestätigt worden. Allerdings seien auch einige außergewöhnliche Vorschläge abgelehnt worden, darunter Holunda, Ulme, Pims und Univers.
Ewels rät Eltern von allzu exotischen Vornamen ab. "Kinder wollen nicht auffallen." Mit einem zweiten Vornamen könnte dem Sohn oder der Tochter die Möglichkeit gegeben werden, später eine eigene Wahl zu treffen.