Todeskommode "Malm" Ikea entschädigt Familien mit Millionen
Nach dem Tod mehrerer Kleinkinder durch umgestürzte Kommoden des Typs "Malm" haben sich der schwedische Möbelhersteller Ikea und die Anwälte der Eltern in den USA geeinigt. Die Einigung sei noch nicht gerichtlich bestätigt worden, "und es wäre für uns zu diesem Zeitpunkt unangebracht, einen Kommentar abzugeben", hieß es bei Ikea. Weitere Details gab der Hersteller nicht bekannt.
Opferanwälte berichteten, Ikea werde 50 Millionen US-Dollar (etwa 48 Mio. Euro) an drei betroffene Familien zahlen. Darauf hätten sich alle Seiten nach zweitägigen Mediationen geeinigt, teilte die in Philadelphia ansässige Anwaltskanzlei Feldman Shepherd mit. Ikea werde außerdem 250.000 Dollar an Kinderkrankenhäuser und Kinderhilfsgruppen zahlen.
Rückruf in den USA
Ikea hatte im Sommer dieses Jahres nach dem Tod der Kleinkinder 36 Millionen Möbelstücke in den USA und Kanada zurückgerufen. In dem jetzt verhandelten Fall ging es nach Angaben der Anwälte um drei Kleinkinder im Alter von zwei Jahren. Die drei kamen ums Leben, als Sechs- beziehungsweise Drei-Schubladen-Kommoden umkippten und sie erdrückten oder erstickten. In Europa werden die Kommoden weiterhin ohne bauliche Veränderung verkauft.
In einer Mitteilung von Anfang November hatte Ikea von einem vierten Todesfall im Zusammenhang mit den Malm-Kommoden gesprochen, der sich schon 2011 ereignete. Der Möbelhersteller hatte darauf hingewiesen, dass die Kommoden gemäß Anleitung an der Wand befestigt werden müssen.
Warnhinweise in deutscher Bauanleitung
In der Bauanleitung der Kommoden, die auch in Deutschland erhältlich sind, wird ebenfalls auf die Gefahr des Umkippens verwiesen: "Wenn Möbelstücke umkippen, können ernste oder lebensgefährliche Verletzungen durch Einklemmen die Folge sein. Um zu verhindern, dass das Möbelstück umkippt, muss es fest an der Wand verankert werden."