Hässlich aber ho ho ho Weihnachtspullis sind im Trend
Weihnachtsmänner, Tannenbäume und Rentiere auf weißer, grüner oder roter Wolle: Sogenannte "Ugly Christmas Sweaters", also "hässliche Weihnachtspullover" sind in Großbritannien und den USA längst Kult. Mittlerweile ist der Trend in Deutschland angekommen.
US-Schauspielerin Whoopi Goldberg bringt sogar ihre eigene Kollektion heraus. "Ich mochte so etwas schon immer", sagte die 60-Jährige der "New York Times". "Sie machen mich glücklich."
Mut zum Weihnachtspulli
"Man sieht es jetzt immer mehr", sagt Axel Augustin vom Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels (BTE). Gerade Firmen, die international aufgestellt und auch in Großbritannien und den USA aktiv seien, hätten die Pullover nun auch in Deutschland im Sortiment.
Vorfreude zwischen Kunst und Kitsch
Eine Sprecherin des schwedischen Textilunternehmens H&M formuliert das etwas anders: "Weihnachtspullover transportieren die Vorfreude auf das anstehende Weihnachtsfest und stehen für den Spaß an der Mode." Auch Gerd Müller-Thomkins sieht bei Weihnachtspullis den Spaß im Vordergrund. Für den Geschäftsführer des Deutschen Mode-Instituts seien die Pullis "irgendwo zwischen Kunst und Kitsch" angesiedelt.
Weihnachtspulli für den FC Köln
Den Pullovertrend haben auch einige Fußballvereine erkannt. Als sportliche Trendsetter sind unter anderem Bayern München, Schalke 04 und der 1. FC Köln hierzulande dabei. Die Bundesliga-Clubs haben ihre eigenen Weihnachtspullover herausgebracht. Statt Rentier oder Weihnachtsmann schmückt bei den Kölnern das Vereinswappentier, der Geißbock Hennes, den roten Pulli. Mit den Worten "Schäbbisch aber Oho" preisen die Rheinländer ihren Fanartikel an.
Auch Özil trägt Rentier und Co.
Für die Fußballer in der englischen Premier League sind Weihnachtspullover nichts Neues mehr. So präsentieren sich die deutschen Nationalspieler Mesut Özil und Shkodran Mustafi mit ihren Teamkollegen vom FC Arsenal auf einem Mannschaftsfoto der "Gunners" auf Twitter in hässlich-weihnachtlicher Kluft: Ein großes Rentier mit Mütze und roter Nase prankt auf der Brust der Arsenal-Spieler.
"Christmas Jumper Day" in Großbritannien
Der Siegeszug der Pullis begann in den USA und Großbritannien spätestens 2001, als Colin Firth im Film "Bridget Jones" in einem schaurig-schönen Weihnachtspullover auftauchte. Seit einigen Jahren ist dem Pulli in Großbritannien im Dezember sogar ein eigener Tag gewidmet: Der "Christmas Jumper Day". Was sich nach Klamauk anhört, hat durchaus einen ernsten Hintergrund - die Organisation "Save the Children" sammelt am Tag der Weihnachtspullover Spenden für notleidende Kinder. Auch der FC Arsenal spendet 20 Prozent seines Erlöses aus dem Weihnachtspulli-Verkauf.
Einen Weihnachtspullovertag gibt es in Deutschland noch nicht. "Für den Weihnachtspullover ist im festtäglichen Sortiment noch viel Platz", sagt Müller-Thomkins vom Mode-Institut. Derzeit werde "Weihnachten vielleicht noch viel zu ernst genommen".