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Billigflieger: Die neuen Gebühren-Tricks der Airlines


Gepäckgebühr war gestern
Die neuen Gebühren-Tricks der Billigflieger

srt, Tinga Horny

Aktualisiert am 22.11.2016Lesedauer: 3 Min.
Bei der Flugbuchung im Internet lauern viele Fallstricke.Vergrößern des Bildes
Bei der Flugbuchung im Internet lauern viele Fallstricke. (Quelle: Jochen Tack / Symbolbild/imago-images-bilder)

Das bei günstigen Flugpreisen jede Kleinigkeit extra kostet, ist inzwischen bekannt. So sind hohe Preise für Check-in-Gepäck oder die Sitzplatzreservierung eher die Regel als die Ausnahme. Doch dank des Internets finden Fluggesellschaften noch kreativere Wege, den Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Eine Studie im Auftrag des Technologieunternehmens Cartrawler hat die erfolgreichsten Methoden untersucht, mit denen die Fluggesellschaften Kunden zu höheren Ausgaben animieren.

Trick Nummer eins: Gebühren, um die Reservierung preisstabil zu halten

Lange waren Online-Flugbuchungen ein Ex- und Hopp-Geschäft. Wer nicht sofort zum angezeigten Preis zuschlug, bekam den Flug eben nicht. Mittlerweile wissen die Fluglinien, dass vor verbindlichen Ticketkäufen meist noch Abstimmungen mit der Familie oder den Mitreisenden notwendig sind oder der Kunde nochmal die Mitbewerber checken will.

Nach Erkenntnissen der Cartrawler-Studie kehrt die überwiegende Mehrheit jedoch zurück, vorausgesetzt die ursprüngliche Buchung gilt noch. Deswegen bieten Lufthansa, United Airlines oder Air France sogenannte Holding Fees an. Je nach Airline beträgt diese einmalige Haltegebühr, ungeachtet für wie viele Personen die Reservierung getätigt wird, für 48 Stunden 30 Euro bei Lufthansa (Preisgarantie) und für 72 Stunden ab 5 USD je nach Strecke bei United Airlines (Farelock). Mehr Zeit bis zur Entscheidung haben Reisende bei Air France (Time to think), bis zu 14 Tage zum Preis von 20 Euro wird dort das Flugangebot gehalten. Die Holding Fee wird bei Ticketkauf nicht zurückgezahlt, sondern wandert direkt in die Kasse der jeweiligen Airline.

Trick Nummer zwei: Wunschplatz für Anonym reservieren

"Kleinvieh macht auch Mist" muss sich die spanische Billig-Airline Vueling gedacht haben, als sie auf folgende Reservierungsoption kam: Gegen eine geringe Gebühr von nur zwei Euro können sich Passagiere bis zu drei Tage lang nicht nur den eigenen Sitz reservieren, sondern auch den Platz daneben. Der Clou dabei, sie müssen nicht sofort die Personalien des Mitreisenden angeben (könnte ja eine Überraschung für die Angebetete sein, ein Buddy oder ein Geschäftspartner).

"Pending Partner" nennt Vueling diese Möglichkeit, die sie bis dato als einzige Fluggesellschaft anbietet. Zugleich geht sie damit auf das Buchungsverhalten vieler sehr flexibler Spontanreisender ein. Diese Reservierungsart ist auf eine Gruppe von maximal zehn Personen begrenzt.

Trick Nummer drei: Branded Fares - oder mehrere Tarifstufen anzeigen

Erstaunlich, wie leicht wir uns beeinflussen lassen. Wer heutzutage einen Flug online bucht, dem präsentieren die Airlines meist gleich drei Preisstufen auf dem Bildschirm - beispielsweise Basic, Smart und Best oder Light, Classic und Flex.

In allen Fällen indiziert der Name sofort, um was es sich handelt: Fliegen ohne Gepäck, mit eingechecktem Koffer und/oder der Möglichkeit, jederzeit umzubuchen. Air Berlin macht das genauso wie Lufthansa und Eurowings. Diese Taktik, immer gleich drei unterschiedliche Preise in derselben Flugklasse anzugeben, funktioniert. Im ersten Quartal dieses Jahres hat laut der Studie von Cartrawler Eurowings auf diese Weise 45 Prozent der Passagiere dazu gebracht, jeweils den höheren Tarif zu anzuklicken.

Trick Nummer vier: E-Mail für Vergessliche

Noch eine Praxis, die Virgin Atlantic erfolgreich einsetzt, um überhaupt eine Buchung zu generieren: sogenanntes Remarketing. Wer hat nicht schon so manches Mal geträumt und nach Flügen in die weite Welt gesurft? Aber dann wurde er unterbrochen oder abgelenkt, kurzum die Flugsuche wurde nie durchgeführt.

Doch sobald jemand in die Buchungsmaske Angaben zu Ziel und Zeit gemacht hat, kann ihn das System zurückverfolgen. Da liegt es dann nahe, den potenziellen Passagier mit einer E-Mail daran zu erinnern, dass er doch einen Flug reservieren wollte. Wie effizient diese Methode ist, beweist die Statistik. 59 Prozent der Adressaten öffnete die Erinnerungs-Mail. Damit verbesserte Virgin seinen Verkauf im Internet um immerhin fünf Prozent.

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