Bildungssystem ist "nicht zukunftsfähig" Bündnis fordert die Einheitsschule
Ein Bündnis aus sieben Organisationen bezweifelt die Zukunftsfähigkeit des bestehenden Bildungssystems und fordert deshalb, dass in Deutschland das System der Einheitsschule etabliert werden sollte. Es geht dabei vor allem um Inklusion.
Das Bündnis hat konkret eine neue Debatte über die Einheitsschule in Deutschland gefordert. Das gegliederte Bildungssystem sei "nicht zukunftsfähig", hieß es anlässlich eines sogenannten Inklusionskongresses mit dem Titel "Eine für alle - die inklusive Schule für die Demokratie" in Frankfurt am Main. Vielmehr brauche es "ein Schulsystem, das einen Beitrag leistet, die soziale Spaltung in der Gesellschaft zu überwinden".
Mehrere Modellversuche gefordert
"Wir brauchen bundesweit mehr Modellversuche und Regionen, die voran gehen und inklusive Schulen gründen, die die Schülerinnen und Schüler von Klasse eins bis 13 besuchen können", erklärte Ilka Hoffmann von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Seit Jahren beobachte die GEW eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft. Viele Menschen fühlten sich durch die Politik nicht mehr vertreten. Sie glaubten nicht mehr an gesellschaftliche Integration durch Bildung. "Da müssen wir gegensteuern", erklärte Hoffmann.
Universelles Recht auf gemeinsames Lernen
"Inklusive Bildung ist weder ein Modetrend noch eine beliebige Modalität", erklärte Vernor Muñoz, früherer Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für das Recht auf Bildung. Sie sei vielmehr "das universelle Recht aller Kinder auf gemeinsames Lernen".
Das Bündnis will "eine gesellschaftliche Debatte um die Schulstruktur anstoßen". Ihm gehören neben der GEW unter anderem die Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule und der Grundschulverband an. Der Kongress wird auch von der Aktion Mensch unterstützt.