"No Man's Land Fort" Dieses Luxushotel hat eine düstere Geschichte
Zwischen der Isle of Wight und der Südküste Englands liegt das "No Man's Land Fort" (deutsch: Niemandsland-Festung), das auf eine lange und düstere Geschichte zurückblickt. Lange stand es leer, jetzt ist es ein Luxushotel. Ein paar Eindrücke präsentieren wir Ihnen in unserer Foto-Show.
Wer schon immer von Ferien in Abgeschiedenheit geträumt hat, umgeben von ungewöhnlichem Ambiente, ist hier genau richtig. Das kleine Eiland "No Man's Land Fort" befindet sich mitten im Nirgendwo und bietet dennoch alles, was für einen gelungenen Urlaub dazugehört. Die Gäste steigen in luxuriös ausgestatteten Suiten ab, vertreiben sich die Zeit mit Angeln, Motorbootfahrten, planschen im beheizten Swimmingpool oder streifen den stressigen Alltag bei einer entspannenden Massage im Spabereich ab. Wer möchte, kann hier auch seine Hochzeitsfeier ausstatten lassen. Nun die schlechte Nachricht: Gut betucht muss man auch sein, da die Herberge nicht für Otto-Normalurlauber gedacht ist. Auf der Website des Anbieters kosten selbst die einfachsten Zimmer an den wenigen freien Terminen mindestens 870 Euro pro Nacht.
Einst diente das Fort zu militärischen Zwecken
Nichtsdestotrotz ist es interessant, mehr über den heute so exklusiven Ort zu erfahren, der früher so manchen in den Wahnsinn trieb. Den Bau des "No Man's Land Forts", zusammen mit drei weiteren Festungen, gab 1860 der damalige Premierminister Lord Palmerston in Auftrag. Von dort aus sollte verhindert werden, dass französische Schiffe die britische Küste erreichen.
Damit wurde viel Geld in den Sand gesetzt und die Festungen gingen als "Palmerston's Follies" (zu deutsch: Palmerstons Dummheit) in die Geschichte ein. Doch es gab Einsätze mit militärischem Hintergrund: Im Ersten Weltkrieg diente das Fort als Artillerielager, im Zweiten Weltkrieg wurden von hier aus feindliche U-Boot-Angriffe abgewehrt.
Das "No Man's Land Fort" sorgte für viele zerplatzte Träume
1987 beschloss das Verteidigungsministerium, das Fort zu verkaufen. Neun Mal wechselte die Festung den Besitzer, acht Mal endete es als wirtschaftliche Enttäuschung. Vom Hotel bis zum Ort für außergewöhnliche Veranstaltungen - alle Träume zerplatzten wie Seifenblasen. Der größte Pechvogel unter ihnen war Harmesch Pooni, der seinen derben Rückschlag nicht akzeptieren wollte. In seinem Pool wurden Bakterien gefunden, die die Legionärskrankheit auslösen. Daraufhin folgte die Einstellung des Betriebs. Pooni konnte die Kredite nicht mehr abbezahlen und die Privatinsel übernahm die Wirtschaftsprüfergesellschaft KPMG, die den Verkauf in Auftrag gab. Zu viel für den verzweifelten Eigentümer, der sich daraufhin im Hotel verbarrikadierte. Die Insel verließ er erst nach einer Zwangsräumung.
Es schien so, als sei das Eiland verflucht. Bis sich zuletzt das Clarenco-Unternehmen dafür erwärmen konnte und es mal wieder für viel Geld sanieren ließ. Das neue "No Man's Land Fort" öffnete im April 2015 seine Pforten für gut betuchte Gäste, die sich seitdem in völliger Abgeschiedenheit verwöhnen lassen. Zusammen mit zwei weiteren Palmerston-Festungen bildet es nun eine Kette an Luxushotels.
Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Seite: https://solentforts.com