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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Stiftung Warentest Boxspringbetten entäuschen abermals
Boxspringbetten versprechen "wie auf Wolken zu liegen" sowie ein "exklusives Schlafgefühl". Mit ihren üppigen Polstern signalisieren sie Gemütlichkeit pur. Ob die vermeintliche Betten-Königsklasse diese Versprechen halten kann, wollte die Stiftung Warentest wissen. Sie hat für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "test" 15 Boxspringbetten getestet.
Boxspringbetten erleichtern durch ihre Höhe das Hinlegen und Aufstehen. Das gefällt vielen Verbrauchern. Doch von den 15 getesteten Modellen, die als Doppelbetten zwischen 1500 und 4200 Euro kosten, war keines rundherum gut, so die Stiftung Warentest. Zehn zeigten deutliche Schwächen bei der Dauerprüfung.
Weicher als vom Hersteller angegeben
Das beste Modell im Test war das "Fennobed Continental Aurea" für 3310 Euro. Es erhielt die Note "Befriedigend". Es hatte nach der Höhenprüfung den geringsten Höhenverlust aller getesteten Prüfmuster. Allerdings war die Matratze weicher als vom Hersteller deklariert und unnötig mit Flammschutzmittel verunreinigt.
Zwei Boxspringbetten fielen mit der Note "Mangelhaft" durch: Das Bett "Royal Spring Swedish Edition Dreamer" für 2700 Euro konnte die Tester in Sachen Haltbarkeit nicht überzeugen. Die Matratze hat zwei Seiten mit unterschiedlichen Härten. Die mittelfeste Seite verschlechtert sich im Dauergebrauch deutlich. Durch Wärme und Schweiß bildet sich mit der Zeit eine tiefe Liegekuhle und die Matratze wird weicher.
Nach dem Auspacken müffeln die Matratzen
Das "BeCo Exquisit Boxspringbett Eos Comfort" für 2000 Euro war das schlechteste Bett im Test. Auch nach 24 Stunden Lüften konnten die Tester noch flüchtige organische Verbindungen - und damit verbundene Geruchsbelästigungen - feststellen. Gesundheitliche Beeinträchtigungen sind von diesen Stoffen üblicherweise nicht zu befürchten.Auch bei diesem Modell entsteht durch Wärme und Schweiß eine Liegekuhle. Mit der Zeit wird die weiche Matratze deutlich härter, so das Urteil.
Kritisiert von der Stiftung Warentest wurde bei fast allen Modellen, dass sich durch Wärme und Feuchtigkeit spürbare Liegekuhlen bilden können. Zudem sind fast alle geprüften Modelle so weich, dass der Schlafende tief einsinkt. Bei sieben der 15 Boxspringbetten weicht die Hersteller-Angabe stark von der gemessenen Härte ab.
Was macht eine gute Schlafunterlage aus?
Laut Testleiter Hans-Peter Prix muss eine gute Matratze den Körper nicht nur in Rückenlage, sondern auch in Seitenlage gut stützen. "In der Rückenlage passt sie sich dem Körper so an, dass die natürlich Doppel-S-Form der Wirbelsäule erhalten wird. In der Seitenlage lässt sich die Schulter und das Becken so tief einsinken, dass sich zwischen Halswirbelsäule und Steißbein eine gerade Linie bilden," heißt es in "test".
Eine gute Matratze ist laut Stiftung Warentest haltbar, ordentlich verarbeitet, sie enthält keine Schadstoffe und der Bezug lässt sich waschen. Auf die Angaben und Werbeversprechen der Hersteller muss Verlass sein.
Ein "gutes" Modell aus einem älteren Test
Im aktuellen Test ist kein Boxspringbett rundherum empfehlenswert. Das einzige, von der Stiftung Warentest bisher "gut" bewertete Modell, war das "Musterring Evolution" aus einer früheren Untersuchung. Es kostet 2480 Euro und ist noch im Handel erhältlich.