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"Spiel des Jahres 2016" ist "Codenames"


Wortreiche Geheimniskrämerei
"Codenames" zum "Spiel des Jahres 2016" gewählt

Von dpa
Aktualisiert am 18.07.2016Lesedauer: 2 Min.
"Codenames" ist "Spiel des Jahres 2016". Spieleautor Vlaada Chvátil freut sich über die Trophäe.Vergrößern des Bildes
"Codenames" ist "Spiel des Jahres 2016". Spieleautor Vlaada Chvátil freut sich über die Trophäe. (Quelle: dpa-bilder)

Die Auszeichnung "Spiel des Jahres 2016" geht an "Codenames". Außerdem ist "Isle of Skye" zum "Kennerspiel des Jahres" gewählt worden. Darum geht es bei diesen Spielen.

Bei "Codenames" vom Verlag Czech Games Edition müssen Spieler möglichst viele Wörter mit einem Begriff umschreiben, ohne auf Wörter der Konkurrenz hinzuweisen. "Wer gerne mit Sprache jongliert, wird 'Codenames' lieben", sagte der Vorsitzende des Vereins "Spiel des Jahres", Tom Felber.

"Isle of Skye" für anspruchsvolle Spieler

Die Jury kürte außerdem das "Kennerspiel des Jahres" für besonders anspruchsvolle Spieler. Ausgezeichnet wurde "Isle of Skye" aus dem Verlag Lookout Spiele. In dem Spiel wetteifern Häuptlinge der Insel Skye um den Königsthron, indem sie ihr Clan-Gebiet ausbauen. Die Preise sollen das Spiel als Kulturgut fördern.

Zum "Kinderspiel des Jahres" wurde bereits im Juni das Spiel "Stone Age Junior" gewählt. Spiele-Autor Marco Teubner hat damit ein altersgerechtes Taktik-Spiel für Kinder ab fünf Jahren entwickelt.

Trotz "Pokémon Go" behalten Brettspiele ihren Reiz

Bei der Kür des "Spiel des Jahres" in Berlin feiert sich die traditionelle Spielebranche auch ein bisschen selbst. Mit 400 Millionen Euro Jahresumsatz und einem Zuwachs von elf Prozent im Jahr 2015 sei die Zeit der Brett- und Kartenspiele alles andere als abgelaufen, sagt Hermann Hutter vom Verein Spieleverlage, einem Zusammenschluss der deutschsprachigen Branche. "Wir sehen Brettspiele eher im Aufwind." Hauptgrund seien soziale Aspekte wie Geselligkeit und Gemütlichkeit - sowohl in Familien als auch beim Spieleabend mit Freunden.

Auch Bernhard Löhlein, Sprecher beim "Spiel des Jahres", sieht in elektronischen Spielen keine direkte Konkurrenz. Computerspiele würden oft allein an Konsolen oder auf dem Handy gespielt. "Es birgt aber auch immer noch eine große Faszination, Mitspielern in einer Spielerunde direkt in die Augen zu schauen", sagt er.

Deshalb ist es so wichtig, mit Kindern zu spielen

Kindern spielten gern mit ihren Eltern, weil sie dann das Gefühl hätten, dass sich Erwachsene Zeit für sie nehmen. Bei Jugendlichen seien Kommunikations- und Partyspiele sehr beliebt. Viele Studenten, aber auch Ältere, liebten Strategie- und Taktikspiele. Oft seien Spieleabende heute auch mit gemeinsamen Kochen oder Essen verbunden - also Geselligkeit über das reine Spielerlebnis hinaus.

Klassische Brettspiele wie Mensch-Ärgere-Dich oder Monopoly seien immer noch gefragt, berichtet Löhlein. "Ein gutes Spiel hat einen Glücks- und einen Taktikanteil". Das mache gerade Spielideen mit einfachen Regeln attraktiv. Ob dabei billige Plastik- oder hochwertige Holzfiguren im Spiel seien, bleibe eine reine Geld- und Geschmacksfrage.

Ungebrochene Faszination von Geistern, Rittern und Schatzjägern

Löhlein geht von 300 bis 400 neuen Brettspielen pro Jahr in Deutschland aus. Oft sind es Varianten von Themen, die bei Kindern und Jugendlichen ohnehin beliebt sind: Gespenster und Geister, Burgen und Ritter, Schatzsuche, ferne Länder, Magie, Detektivgeschichten oder Tiere.

Ganz ohne neue Technik muss es auch nicht laufen. "Es gibt Hybrid-Spiele. Das sind Brettspiele mit Handy-Apps", berichtet Hutter.

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