Weissenhofsiedlung aufgenommen Corbusier-Häuser in Stuttgart sind jetzt Weltkulturerbe
Zwei Häuser der Stuttgarter Weissenhofsiedlung des Architekten Le Corbusier sind zum Weltkulturerbe ernannt worden. Die Unesco nahm Bauten Le Corbusiers in sieben Ländern in die Liste des Welterbes auf, wie die Kulturorganisation der Vereinten Nationen mitteilte.
Der internationale Antrag für die Aufnahme der Le-Corbusier-Bauten war zuvor zweimal abgelehnt worden. An der überarbeiteten Form haben sich jetzt sieben Staaten von drei Kontinenten beteiligt. Neben Deutschland waren das Argentinien, Belgien, Frankreich, Indien, Japan und die Schweiz.
Der Antrag betonte die herausragende Bedeutung Le Corbusiers für die Architektur des 20. Jahrhunderts. Das Werk sei Zeugnis der Globalisierung der Moderne, hieß es.
Die einzigen Nominierungen aus Deutschland
Am Freitag hatte die Unesco mehrere Stätten aus Europa und Asien zum Weltkulturerbe erklärt, darunter das antike Philippi in Griechenland. Insgesamt lagen der Organisation 27 Nominierungen vor. Die zwei Häuser der Stuttgarter Weissenhofsiedlung des schweizerisch-französischen Architekten und Stadtplaners Le Corbusier (1887-1965) waren die einzige Nominierung aus Deutschland.
Le Corbusier soll "Ansporn für Stadtplaner" sein
Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) bewertete die Siedlung als auch nach fast 100 Jahren noch vorbildhaft: "Le Corbusiers Impuls, günstige Wohnungen mit innovativen Grundrissen und neuen Materialien zu bauen, ist noch immer wegweisend und muss daher Ansporn für unsere Architekten und Stadtplaner sein."
Die Weissenhofsiedlung entstand 1927
Die Siedlung wurde im Rahmen einer Bauausstellung im Jahr 1927 von führenden Vertretern des Neuen Bauens errichtet. Neben Le Corbusier beteiligten sich 16 weitere berühmte Architekten, unter ihnen Ludwig Mies van der Rohe, Peter Behrens und Walter Gropius.
Die gesamte Weissenhofsiedlung mit ihren elf von ursprünglich 33 im Original erhaltenen kubischen Flachdachhäusern solle weiterhin im Zentrum der Arbeit zum kulturellen Erbe stehen, hieß es bei der Stadt Stuttgart. Derzeit werde für die Siedlung in Zusammenarbeit mit fünf weiteren europäischen Werkbundsiedlungen der 1920/30er-Jahre ein Antrag für das Kulturerbesiegel vorbereitet.