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"Unsichtbarer" Schnellzug kommt in Japan auf die Schiene


"Unsichtbarer" Schnellzug
Japan bringt Chamäleon-Express auf die Schiene

Von spiegel-online
16.04.2016Lesedauer: 2 Min.
Dieser Zug passt sich jeder Umgebung an wie ein Chamäleon - ob den Bergen bei Chichibu oder den Hochhäusern von Tokio. Japans neue Schnellzug-Generation soll 2018 Wirklichkeit werden.Vergrößern des Bildes
Dieser Zug passt sich jeder Umgebung an wie ein Chamäleon - ob den Bergen bei Chichibu oder den Hochhäusern von Tokio. Japans neue Schnellzug-Generation soll 2018 Wirklichkeit werden. (Quelle: Kazuyo Sejima/Seibu Group)
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Das Design neuer Schnellzüge erregt in aller Regel jede Menge Aufsehen. Wenn Japan im Jahr 2018 eine neue Generation von Zügen einweihen wird, könnte die Optik jedoch eine eher kleine Rolle spielen. Denn eigentlich sollen die Fahrzeuge unsichtbar sein. Fast jedenfalls.

"Ziel ist es, dass sich die Züge optisch in die Landschaft einfügen", heißt es in einer Pressemitteilung des japanischen Eisenbahnunternehmens Seibu Railway. "Sie sollen sowohl mit städtischen als auch mit ländlichen Umgebungen verschmelzen."


Gelingen soll das nicht etwa durch ein besonders hohes Tempo, sondern durch die Beschaffenheit der Waggons. Halb transparent, halb verspiegelt soll die Außenhaut sein, eine Weltneuheit, wie das Unternehmen behauptet. Das Material soll alles reflektieren, was am Wegesrand steht, so dass sich Farben und Formen auf den Zügen wiederfinden - ein Zug wie ein Chamäleon.

Umgesetzt hat die Idee die renommierte japanische Architektin Kazuyo Sejima. Der neue Schnellzug ist ihr erstes Projekt dieser Art, berühmt sind vor allem ihre Entwürfe für Museen - unter anderem hat sie den Louvre-Ableger im nordfranzösischen Lens gestaltet, das New Museum of Contemporary Art in New York, aber auch den Zollverein-Kubus, ein Hochschulgebäude in Essen.

Chichibu bis Tokio - eins mit der Landschaft

Einen Zug zu designen empfand sie als spannende Herausforderung. "Der Unterschied zu einem Gebäude besteht darin, dass er ständig den Ort wechselt", sagt Sejima. "Er reist durch eine Vielzahl von Landschaften, von den Bergen bei Chichibu bis ins Zentrum von Tokio." Die 60-jährige Pritzker-Preisträgerin wollte, dass der Zug und das Gebiet, durch das er fährt, nebeneinander bestehen können, ohne sich zu stören.

Abgesehen von den besonderen Materialien, aus denen die Karosserie besteht, habe die Architektin einen "sanften, geschmeidigen Entwurf" geliefert, wie Seibu Railway mitteilt. Er stünde im scharfen Kontrast zur "Coolness", die ansonsten oft Schnellzüge prägt.

Von dem neuen Modell sollen in den Jahren 2018 und 2019 insgesamt 56 Wagen in Betrieb genommen werden - es wird sieben Züge mit jeweils acht Waggons geben. Sie sollen die neuen Flaggschiffe des Unternehmens werden und den sogenannten Red Arrow (auf Deutsch: Roter Pfeil) ablösen, der derzeit auf einem knapp 180 Kilometer großen Schienennetz in Japan unterwegs ist. Medienberichten zufolge soll die Investitionssumme umgerechnet mehr als 81 Millionen Euro betragen.

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