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Krebserregendes Mineralöl in Schokohasen: Foodwatch warnt


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Foodwatch warnt
"Krebserregende" Mineralöle in Osterhasen gefunden

dpa, t-online.de

Aktualisiert am 25.03.2016Lesedauer: 2 Min.
Viele Osterhasen sind mit Mineralölen belastet.Vergrößern des Bildes
Viele Osterhasen sind mit Mineralölen belastet. (Quelle: dpa-bilder)

Diese Nachricht vermiest einem den Appetit: Viele Schokoladen-Osterhasen enthalten einem Labortest zufolge potenziell gesundheitsgefährdende Mineralöle. Die Öle stehen in Verdacht, "krebserregend und erbgutschädigend" zu sein.

In acht von 20 untersuchten Schoko-Hasen seien sogenannte aromatische Mineralöle gefunden worden, teilte der Verein Foodwatch e. V. in Berlin mit.

Mineralöl-Problem nicht im Griff

Die Öle fanden die Tester demnach sowohl in vergleichsweise günstigen Hasen von Lidl, Penny und Aldi Nord, aber auch in teuren Markenprodukten etwa von Lindt, Feodora und Niederegger. "Der Test zeigt, dass die Lebensmittelindustrie das Problem der Mineralöle in Lebensmitteln nach wie vor nicht im Griff hat", erklärte Luise Molling von Foodwatch.

Alle Schokohasen waren zudem mehr oder weniger stark mit gesättigten Mineralölen (MOSH) belastet. Gesättigte Mineralöle reichern sich im Körper an und können Organe schädigen.

Diese Schokoladen-Osterhasen enthalten gleich mehrere Sorten von Mineralölen*

Name Gewicht / Preis Gesättigte Mineralöle (MOSH) in mg / kg Aromatische Mineralöle (MOAH) in mg / kg
Aldi Nord: Oster Phantasie, Hersteller: Rübezahl Schokoladen, Edel-Vollmilch 150 Gramm / 1,29 Euro 9,7 mg / kg 0,9 mg / kg
Feodora (gekauft bei Rewe) 38 Gramm / 1,99 Euro 10,6 mg / kg 1,9 mg / kg
Friedel, Hersteller: Rübezahl Schokoladen 100 Gramm / 1,29 Euro 8,4 mg / kg 0,5 mg / kg
Lidl: Favorina, Hersteller: Rübezahl Schokoladen Fairtrade 130 Gramm / 1,19 Euro 21,2 mg / kg 2,9 mg / kg
Penny: Douceur Hersteller: Rübezahl Schokoladen, Alpen-Vollmilch 200 Gramm / 1,09 Euro 19,7 mg / kg 2,6 mg / kg
Riegelein Confiserie 60 Gramm / 0,99 Euro 5,5 mg / kg 0,6 mg / kg

*Auszug aus dem Ergebnis von Foodwatch

Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) erklärte dazu, Spuren von Mineralölbestandteilen seien überall in der Umwelt vorhanden; eine Haupteintragsquelle seien Transportkartons aus Recyclingpappe.

Grenzwerte nicht vorgesehen

Der BDSI und die Schokoladenhersteller arbeiteten gemeinsam an einem Forschungsprojekt, die Ursachen von Mineralölspuren aufzuklären, möglichst zu verringern oder ganz zu vermeiden - auch wenn weder das europäische noch das deutsche Lebensmittelrecht einen Grenzwert vorsähen.

Die aktuell getesteten Schoko-Hasen könnten "unbedenklich gegessen werden", betonte der Verband - zumal sie an der Gesamternährung nur einen geringen Anteil hätten und nur in der Osterzeit gegessen würden.

Ganz ohne Öle geht es nicht

Der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL), eine Organisation der Lebensmittelhersteller, sagte, Mineralöl-Stoffgemische seien überall vorhanden und nicht hundertprozentig zu vermeiden. Die Industrie arbeite "seit einigen Jahren intensiv an der Problematik". Die Hersteller hätten zum Beispiel bereits Recyclingkartons ausgeschlossen oder zusätzliche Innenverpackungen eingeführt.

Eine "sofortige Freiheit" von Mineralölrückständen in Lebensmitteln sei derzeit aber weder technisch realisierbar noch lebensmittelrechtlich geboten.

Öle gelangen über verschiedene Wege in Lebensmittel

Laut Foodwatch gelangen Mineralöle auf verschiedenen Wegen in die Schokolade: etwa über für den Transport der Kakaobohnen verwendete Jutesäcke, die mit Ölen behandelt werden, über in der Produktion verwendete Maschinenöle und über Abgase aus Industrie und Verkehr.

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