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TV-Doku "37 Grad": "Ich hasse diese Pubertät"


"Zickenalarm", Teil 2
Clara (13): "Ich hasse diese Pubertät"

03.11.2015Lesedauer: 3 Min.
"37 Grad", Folge "Zickenalarm 2": Clara hat sich mit 14 richtig verändert. Sie wird eine Frau und löst sich immer mehr von zuhause.Vergrößern des Bildes
Clara hat sich mit 14 richtig verändert. Sie wird eine Frau und löst sich immer mehr von der Mutter. (Quelle: ZDF/Katharina Gugel und Ralf Eberle)
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Zwischen 13 und 16 liegen Welten.

Die Ausgangsposition: Lunas (14) Versetzung stand auf der Kippe, weil Shoppen und Chatten wichtiger waren als Lernen. Sarah (15) litt massiv unter Mobbing und zog sich ins Schneckenhaus zurück. Iwa und Marie-Celine (15) klagten über Schulstress und flüchteten sich in die bunte Welt der Manga-Szene.

Mobbing-Opfer Sarah hat Freundinnen gefunden

Ein Jahr später fragen die Reporter, was sich verändert hat. Für Sarah wendete sich das Blatt zum Guten, als eine neue Schülerin in die Klasse kam, die in ihrer alten Schule ebenfalls gemobbt worden war. Gemeinsames Leid verbindet. Beide Mädchen haben die belastende Erfahrung gemacht, dass Lehrer und Schulleitung die Schikanen der Mitschüler lange nicht ernst nahmen.

Bei Sarah hat das Mobbing nicht nur seelische, sondern auch körperliche Spuren hinterlassen: Sie kratzt sich immer wieder die Handflächen blutig. Der Anblick treibt der Mutter Tränen in die Augen. Sie fürchtet, dass das Mobbing das Vertrauen ihrer Tochter in andere Menschen erschüttert hat. Mit 16 wechselt Sarah auf die Berufsschule – noch eine Chance für einen Neustart.

Luna will Model werden

Luna wirkt beim zweiten Besuch des TV-Teams immer noch sehr sprunghaft und von der Schule genervt, aber auch ein wenig reifer. Sie rettet ihre Versetzung durch ein Referat im Wackelfach Biologie. "Meine Mutter hat mir ganz schön Druck gemacht. Das war auch gut so." Zur Belohnung darf sie nach Paris reisen. Dort arbeitet ihre Patentante im Mode-Business und gibt der mode- und beauty-fixierten 15-Jährigen Einblick in die schillernde Welt der Haute Coture.

Schon hat Luna neue Flausen im Kopf, jetzt träumt sie nicht mehr von einem Leben als Journalistin in Manhattan, sondern von einer Model-Karriere in Paris. Wie viele gleichaltrige Mädchen ist Sarah Fan "Germany's next Topmodel". Kritiker meinen, dass Heidi Klums Casting-Show den Schönheits- und Diätwahn bei Mädchen anheizt. Einen prägenden Einfluss auf Pubertierende hat die Sendung allemal.

Luna setzt ihren Wunsch soweit durch, dass die Mutter ihr Probeaufnahmen bei einer Modelagentur erlaubt. Die 15-Jährige bekommt eine Zusage. Wenn es gut läuft, kann sie sich als Wochenend-Model ein extra Taschengeld verdienen. "Das wird die Erfahrung meines Lebens", strahlt Luna in die Kamera.

Iwa und Marie-Celine setzen auf Teamgeist

Im Vergleich zu Luna wirken die besten Freundinnen Iwa und Marie-Celine in der Reportage sehr bodenständig. Inzwischen sind sie 16, fühlen sich erwachsen und beobachten belustigt das pubertäre Gehabe der 13- und 14-Jährigen.

Sie scheren sich nicht um gängige Schönheitsideale und Make-up. Während Luna wie ein Profi mit Wimpernzange und Haarbürste hantiert, färben sie sich die Haare lila und grün für ein Manga-Treffen. Der richtige Look spielt auch für sie eine Rolle, allerdings zur Identifikation mit der Fan-Gemeinschaft. Für Iwa und Marie-Celine sind Freundschaft und Teamgeist die wichtigste Werte.

Deutlich wird in dieser "37 Grad"-Reportage, wie wichtig verlässliche Freundschaften und die Integration in einer (Sport)Gruppe für die Persönlichkeitsentwicklung und das Selbstbewusstsein von Jugendlichen sind.

Die Rebellion der braven Clara

In der zweiten Folge von "Zickenalarm" gibt es auch noch einmal die härteste Phase der Pubertät im Schnelldurchlauf zu sehen: Claras Wandel vom braven Mädchen mit Brille und Geige zu einem aufmüpfigen Teenager.

Clara ist behütet aufgewachsen, besucht das Mädchengymnasium und gehört zu den Pfadfindern. Mit 13 wirkt sie nach außen noch schüchtern und angepasst, aber im Innern brodeln bereits die Hormone. "Die Pubertät hat schon angeklopft", verrät ihre große Schwester augenzwinkernd.

Pickel, Wurstfinger und Aggressionen

Dann bricht sie mit voller Wucht herein. Clara entdeckt an sich Pickel und Wurstfinger, schämt sich im Badezimmer vor der Schwester, zickt ihre Mutter an. "Ich hasse diese Pubertät! Ich will das nicht, ich brauche das nicht", meckert sie in einem Handy-Video und klingt ehrlich verzweifelt. "Ich bin so aggressiv, dass es mir für meine Mitmenschen leid tut."

Zum 13. Geburtstag bekommt sie einen großen Wunsch erfüllt: Endlich eine eigene E-Mail-Adresse und ein Facebook-Profil. Und schon gerät das Mädchen in den Sog der Selbstinszenierung im sozialen Netzwerk: Sie legt die Brille ab, experimentiert mit Make-up und lässt sich mit einer Zahnspange die Zähne richten. "Das Aussehen erzeugt heute einen größeren Druck, als wir den damals hatten", sinniert Claras Mutter.

Die Pubertät ist für Eltern ein Abschied

Ihr fällt schwer, von der Kindheit ihres Nesthäkchens zu verabschieden. "Am liebsten würde ich ihr immer noch kleine, niedliche Kleider kaufen." Mit gemischten Gefühlen beobachtet sie Claras Mauser vom Entlein zum Schwan.

Sie weiß, das Loslassen gehört dazu, wenn die Kinder flügge werden. "Dafür macht man das ja alles. Das Behüten, das Aufpassen. Spielen, lernen, miteinander lachen und weinen..." Als sie das vor laufender Kamera sagt, ist sie sichtlich aufgewühlt.

Doch die pubertierenden Mädchen sind so sehr mit dem aufregenden Umbruch in ihrem Leben beschäftigt, dass sie die Trauer der Eltern gar nicht wahrnehmen.

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