Berliner Vierlinge dürfen bald nach Hause "Man sieht den Kindern an, dass es ihnen gut geht"
Drei Monate waren die Vierlinge der 65 Jahre alten Berlinerin Annegret R. Sorgenkinder und mussten in der Klinik aufgepäppelt werden. Nach Informationen des Senders RTL dürfen sie bald nach Hause. In einem Video des Senders berichtet ein Arzt über den Gesundheitszustand der Babys.
Neeta, Dries, Bence und Fjonn mussten am 19. Mai in der 26. Schwangerschaftswoche per Kaiserschnitt auf die Welt geholt werden. Das ist 15 Wochen früher als bei einer normalen Schwangerschaft. Die Babys waren noch Winzlinge, nur 655 bis 960 Gramm schwer und 30 bis 35 Zentimeter groß. Nach ihrer Geburt im Mai galten die Vierlinge als Hochrisikopatienten. Zwei wurden anfangs beatmet, Neeta musste am Darm operiert werden.
Arzt: "Sie sind jetzt eigentlich ganz normale Kinder"
Inzwischen wiegen die Babys das Dreifache ihres Geburtsgewichtes. "Sie sind jetzt eigentlich ganz normale Kinder", sagte der Leiter der Neonatologie der Berliner Charité, Christoph Bührer, laut RTL über die Vierlinge. "Man sieht den Kindern an, dass es ihnen gut geht. Sie fühlen sich wohl auf dem Arm ihrer Mutter. Wir haben keine wirklichen Sorgen."
Wegen Blutgerinnsel am Kopf operiert
Bei Dries war vor vier Wochen noch eine Operation wegen eines Blutgerinnsels im Gehirn nötig. Es hatte sich Flüssigkeit angesammelt, die nun über einen künstlichen Kanal in den Bauchraum abfließen kann. Der Junge habe sich gut von der OP erholt, sagte der Arzt, aber er werde später für das Laufenlernen länger brauchen.
Diese Schwangerschaft hat die Nation bewegt
Die 65-Jährige gilt als älteste Vierlingsmutter der Welt. Ihre Schwangerschaft war heftig umstritten. Die pensionierte Lehrerin, die damals bereits 13 Kinder und sieben Enkel hatte, ließ sich in der Ukraine künstlich gezeugte Embryonen einsetzen. Dazu waren sowohl eine Samenspende als auch eine Eizellspende nötig.
In Deutschland ist die Eizellspende verboten. Außerdem dürfen bei einer Kinderwunschbehandlung maximal drei befruchtete Eizellen eingepflanzt werden. Viele Experten raten sogar dazu, nur zwei zu verwenden. Der Grund: Jede Mehrlingsschwangerschaft stellt für die werdende Mutter und die Babys ein erhebliches Risiko dar.
Annegret R. hat das Risiko einer Vierlingsschwangerschaft in Kauf genommen – ebenso das Risiko bleibender Gesundheitsschäden bei den vier Kindern. Den späten Kinderwunsch hatte sie damit begründet, dass sich ihre neunjährige Tochter Lelia ein Geschwisterchen gewünscht habe. Die übrigen zwölf Kinder sind erwachsen.