Welle der Empörung Baby in Dresden heißt Sturmhart und nicht Sturmhorst
Große Aufregung in Dresden: Ein Krankenhaus löste mit einem Schreibfehler in seiner Online-Babygalerie ein großes Echo aus. Unter dem Foto eines am 6. Juni geborenen Jungen stand der Name "Sturmhorst Siegbald Torsten". Der Blog "Kraftfuttermischwerk" berichtete zuerst über die ungewöhnliche Namenswahl, die schnell Kreise zog und Hohn und Spott in sozialen Netzwerken und Medien auslöste.
Es nützte auch nichts, dass später eine Richtigstellung des Dresdner Diakonissenkrankenhauses folgte, in der man sich bei den Eltern für den Fehler entschuldigte. Das Baby heiße nicht Sturmhorst. Das Krankenhaus nahm das Babyfoto aus seiner Galerie - "zur Wahrung von Persönlichkeitsrechten", wie es hieß, und verzichtete auch auf die Nennung des korrekten Namens. Ein Sprecher der Stadt Dresden teilte jedoch mit, das Baby heiße Sturmhart Siegbald Torsten. Das Standesamt bestätigte gegenüber Focus online, dass Sturmhart "ein eintragungsfähiger Vorname und in Vornamensverzeichnissen nachweisbar" sei.
Keine rechtsextreme Motivation hinter der Namenswahl
In der Erklärung des Krankenhauses hieß es zudem, den Eltern des kleinen Jungen mit dem altdeutschen Vornamen sei wichtig klarzustellen, dass ihnen rechtsextremes Gedankengut fern liege.
Außergewöhnliche Vornamen sind nicht selten. Oft müssen Gerichte entscheiden, ob ein Name erlaubt ist oder nicht. Wenn ein Standesamt einen Namen nicht im Register findet, kann es sich zunächst an die Gesellschaft für Deutsche Sprache in Wiesbaden oder die Namensberatungsstelle in Leipzig wenden. Dort prüfen Gutachter, ob ein Vorname eintragungsfähig ist. Eltern, denen ein bestimmter Name verwehrt wird, können dann noch vor Gericht ziehen.
Sooo schlimm ist Sturmhart doch nicht - oder?
Sturmhart ist zwar sicherlich ein seltener Name, aber kein neu erfundener wie "Pepsi-Carola" oder "Winnetou". Die Aufregung dürfte sich bald legen, und mit ein bisschen Glück kommt Sturmhart im Kindergarten mit anderen Sprösslingen zusammen, deren Eltern bei der Namenswahl besonders kreativ waren - so wird er nicht weiter auffallen.