Tierischer Wirbel in Japan Ärger um die Namenswahl von Affenbaby
Das nach der kleinen britischen Prinzessin Charlotte benannte Affenbaby in Japan darf seinen Namen nun doch behalten. Nach einer erhitzten Debatte über den etwaigen Affront gegen die britische Königsfamilie entschied dies die Verwaltung der Stadt Oita. Die Begründung: Das Königshaus habe keinen Einspruch eingelegt und der Name Charlotte sei einfach süß, sagte Bürgermeister Kiichiro Sato.
Noch am Donnerstag hatte sich der Zoo der Stadt für die Namenswahl auf seiner Webseite entschuldigt, weil sie einen Sturm der Entrüstung ausgelöst hatte und die Gefühle von Menschen verletzt habe. Der Zoo hatte daraufhin erwogen, das Affenbaby umzutaufen.
"Respektlos gegenüber der Königsfamilie"
Kritiker meinten, den weiblichen Makaken-Nachwuchs Charlotte zu nennen, sei respektlos gegenüber der britischen Königsfamilie. "Stellen Sie sich mal vor, was Sie empfinden würden, wenn man einem Affen den Namen der japanischen Kaiserfamilie geben würde", zitierte die japanische Zeitung "Yomiuri Shimbun" einen empörten Bürger.
Kein Kommentar von britischer Botschaft
"Wir nehmen die Meinungen sehr ernst", sagte Akira Asano vom staatliche betriebenen Zoo Takasakiyama Natural Zoological Garden. Es gebe aber auch Unterstützung für die Namenswahl. Die britische Botschaft in Tokio gab keinen Kommentar dazu ab. Das japanische Außenministerium ließ wissen, es sei bei der Namensgebung nicht involviert gewesen.
"Charlotte" erhielt die meisten Stimmen
Der Zoo hatte am Mittwoch nach Geburt des Affenbabys die Namenswahl bekanntgegeben. Charlotte habe mit 59 die meisten der 853 abgegebenen Stimmen erhalten. Alle Stimmen für Charlotte wurden den Angaben zufolge nach der Bekanntgabe des Namens von Charlotte Elizabeth Diana am Montag abgegeben.
Royals gelten in Japan als volksnah
Die britische Königsfamilie ist in Japan sehr beliebt, anders als die japanische Kaiserfamilie wird sie als volksnah und unkompliziert wahrgenommen. Erst vor zwei Monaten hatte Charlottes Vater, Prinz William, Japan besucht und war dort unter anderem in eine Samurai-Kleidung geschlüpft. Seine hochschwangere Frau Kate war mit Söhnchen George zu Hause geblieben.