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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Irreführende Werbung Lenor-Hersteller muss auf Werbespruch verzichten
Es ist eine Niederlage für den Konsumgüterhersteller Procter & Gamble gegen die Verbraucherzentrale Hamburg (vzhh): Das Landgericht Frankfurt hat dem Hersteller verboten sein Waschmittel "Lenor" mit dem Spruch "+30 % mehr Wäschen pro Liter" zu bewerben.
Die Aussage sei zwar auf einen Liter bezogen richtig gewesen, erklärten die Verbraucherschützer. Allerdings habe P&G die bisherige Größe der Verpackung reduziert, so dass pro Flasche nur etwa 10 Prozent mehr Wäscheladungen erreicht würden. Gleichzeitig sei das neue Produkt deutlich teurer. Mit dem Zusatz "pro Liter" habe Procter & Gamble zwar auf die tatsächliche Bezugsgröße hingewiesen, aber in einer viel kleineren Schriftgröße. Die Verbraucherzentrale warf dem Unternehmen "Zahlentrickserei" vor.
Werbekampagne nicht mehr aktuell
"Jeder durchschnittlich informierte Verbraucher wird das neue Produkt mit dem alten vergleichen und vermuten, dass er 30 Prozent mehr Waschladungen pro Flasche erhält", sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.
Im Regal wird der Kunde das Waschmittel nicht mehr mit dem Werbespruch finden. Der beanstandete Aufkleber gehöre zu einer im vergangenen Jahr beendeten Kampagne und werde nicht mehr eingesetzt, erklärte eine Unternehmenssprecherin.
"Mogelpackung des Monats"
Bereits im November 2014 hatte die vzhh das Unternehmen abgemahnt. Zugleich verliehen die Verbraucherschützer dem Unternehmen den Negativpreis "Mogelpackung des Monats".