Wegen Selbstmördern Golden Gate Brücke bekommt ein Sicherheitsnetz
Die Golden Gate Brücke ist nicht nur San Franciscos wohl bekanntestes Wahrzeichen, sondern zieht offenbar auch Lebensmüde an. Im Schnitt sterben zwei Menschen pro Monat, weil sie von der Brücke springen. Ein lange geplantes Anti-Selbstmord-System soll nun endlich in die Tat umgesetzt werden. Das teilte der Golden Gate Bridge Highway and Transportation District mit, die endgültige Abstimmung ist am kommenden Freitag, den 27. Juni. Der Beschluss gilt als wahrscheinlich.
Umgerechnet 56 Millionen Euro soll das Sicherheitssystem kosten. Das Projekt hatte sich über Jahre verzögert, Gründe waren die hohen Kosten, bautechnische Probleme und der öffentliche Widerstand gegen Veränderungen an dem Wahrzeichen der Stadt. Geplant ist ein Netz auf beiden Seiten der Brücke, das jeweils etwa sechs Meter über den Brückenrand hinausragt und so potentielle Selbstmörder auffangen soll. Die Installation soll weniger als drei Jahre dauern.
District-Geschäftsführer Dennis Mulligan sagte dem Sender KCBS-TV, dass im vergangenen Jahr 46 Menschen durch einen Sprung von der Brücke Selbstmord begangen hätten. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 1937 haben sich dort mehr als 1400 Menschen das Leben genommen. "Im Schnitt halten wir einmal pro Woche jemanden davon ab, sich von der Brücke zu stürzen", sagte Mulligan. Die Pläne für ein Sicherheitssystem gebe es zudem seit den 1950er Jahren. Doch erst, seit die US-Regierung unlängst beschloss, Sicherheitssysteme an Brücken aus Bundesmitteln mit zu finanzieren, könne der Plan für die Golden Gate Brücke umgesetzt werden, sagte Mulligan.