Untersuchung Teure Espressomaschinen können giftiges Blei abgeben
Teure Espressomaschinen können laut einer Untersuchung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) große Mengen giftigen Bleis abgeben. In dem Test hätten zwei von drei so genannten Siebträgermaschinen eine hohe Bleifreisetzung gezeigt.
Laut Bericht des "Deutschlandfunks" wurden für die Untersuchung acht verschiedene Kaffee- und Espressomaschinen gekauft, darunter drei Kapselmaschinen, zwei, die Kaffee aus Pads zubereiten, sowie drei Siebträgermaschinen, wie sie in der Gastronomie zum Einsatz kommen.
Bleikonzentration 100 Mal so hoch wie der Grenzwert
Ausgerechnet zwei der Siebträgermaschinen, die über 1000 Euro kosten können, gaben eine extrem hohe Menge an Blei ab. Wie der Lebensmittelchemiker Oliver Kappenstein vom BfR gegenüber "Deutschlandfunk" erklärte, lag die Bleiabgabe der einen Maschine bei etwa 250 Mikrogramm pro Kilogramm und bei der zweiten Siebträgermaschine sogar bei 1000 Mikrogramm pro Kilogramm.
Eine solche Konzentration überschreitet den vom Europarat festgelegten Grenzwert bis zu hundertmal. Das birgt Gefahren, denn das Schwermetall Blei ist giftig und kann Nieren- und Nervenschäden verursachen.
Hoher Bleiwert entsteht wahrscheinlich beim Entkalkungsvorgang
Das Blei sei jeweils im Anschluss an die vorschriftsmäßige Entkalkung festgestellt worden, obwohl man sich bei den Tests streng an die Angaben und empfohlenen Entkalkungsmittel der Hersteller gehalten habe. Dem BfR-Bericht zufolge könnte das Blei in verunreinigten Bauteilen der Geräte stecken und von den säurehaltigen Entkalkungsmitteln herausgelöst werden. Allerdings wurde die Zusammensetzung der Mittel nicht untersucht.
Zu einem anderen Ergebnis kamen die Tester bei den deutlich günstigeren Produkten. Die vom Bundesinstitut getesteten Kaffeemaschinen mit Kapseln und Pads hätten Blei nur in Spuren abgegeben.
Espresso nicht sofort nach dem Entkalken kochen
Da es sich bisher nur um eine Stichprobenuntersuchung handele, wolle Laborleiter Kappenstein keine Modellnamen nennen. Er werde den Herstellern jedoch raten, zu überprüfen, aus welchen Bauteilen das Blei stamme und diese dann durch hochwertigere zu ersetzen.
Den Verbrauchern empfiehlt der Experte im "Deutschlandfunk", nicht direkt nach dem Entkalken einen Espresso zu kochen. Stattdessen solle man vorher längere Zeit das Wasser ablaufen lassen.