Nicht verpassen! Zehn Wiesn-Attraktionen mit Tradition
Nostalgie ist Trumpf: Natürlich gibt es auf dem Münchner Oktoberfest auch jedes Jahr neue und immer wildere Attraktionen. Aber den besonderen Reiz machen vor allem die zahlreichen Traditions-Fahrgeschäfte aus. Schließlich kommt der Großteil der Schaustellerbetriebe schon seit vielen Jahrzehnten zur "Wiesn". Wir stellen zehn traditionelle Wiesn-Geschäfte vor, die Besucher nicht verpassen sollten, die wir Ihnen auch in unserer präsentieren.
1. Schichtl
"Auf geht's beim Schichtl" heißt ein legendärer Spruch auf der Wiesn. Eigentlich geht es aber nicht auf, sondern ab, wenn täglich dutzendfach ein Zuschauer mittels der berühmten Schichtl-Guillotine enthauptet wird. Das Varieté begann 1871 als "Original-Zauber-Spezialitäten-Theater" und als "Extra-Galavorstellung mit noch nie dagewesenen Sensationen". Fast so kurios wie Enthauptung (und anschließende Sofortheilung) sind die kostenlosen Werbeauftritte der Schichtltruppe auf der Bühne vor dem Zelt.
Wo: Schaustellerstraße 44
2. Schiffschaukel
Der Gast muss selbst ran: Genau das ist die Attraktion der Schiffschaukel für zwei Personen, die um 1890 zum ersten Mal in der gleichen Form wie heute präsentiert wurde. Schiffschaukeln sind die einzigen verbliebenen Volksfest-Fahrgeschäfte ohne Motorantrieb. Ohne eigene Körperkraft gibt es kein Schaukeln und ohne Fleiß keinen Spaß - außer vielleicht noch beim Zusehen.
Wo: Straße 4 (Käfigschaukel), Matthias-Pschorr-Straße 14 und Oide Wiesn
3. Toboggan
Der Name der Turmrutschenbahn kommt aus der Sprache der kanadischen Algonkin-Indianer und erinnert ursprünglich an einen Schlitten ohne Kufen. Im Prinzip einfach: Der Besucher fährt per Förderband bergauf und rutscht danach wieder bergab. 1908 standen drei dieser originellen Rutschbahnen auf dem Oktoberfest. Heute ist es noch eine, die wirkliche Wiesn-Gaudi garantiert.
Wo: Matthias-Pschorr-Straße 59
4. Teufelsrad
"Jung und Alt, Groß und Klein können hier lachen und fröhlich sein": Über die mutigen Teilnehmer, die sich geschickt auf dem drehenden Teufelsrad zu halten versuchen, amüsiert sich das Wiesn-Publikum schon seit 1910. Auch "Feldl's Teufelsrad", das schon Karl Valentin und Liesl Karlstadt begeistert hat, wird nur noch auf der Oktoberfest aufgebaut.
Wo: Schaustellerstraße 16
5. Rollende Tonnen
Die "lustigen Röhren", die sich in entgegen gesetzter Richtung bewegen, muss man heute genauso passieren wie 1912 - und das ohne hinzufallen. Das heutige Laufgeschäft besitzt noch die restaurierte Originalfassade aus dem Jahr 1921, allerdings mit kostensparenden LED-Lampen statt Glühbirnen.
Wo: Oide Wiesn
6. Kettenflieger Kalb
Eines der ältesten Fahrgeschäfte auf dem Oktoberfest stammt aus dem Jahr 1919. Damals von der Luftfahrt inspiriert, fliegen auch heute wieder die Wiesngäste durch die Luft - in Sesseln an langen Ketten. Der Kettenflieger wird in dritter und vierter Generation von der Familie Kalb betrieben.
Wo: Oide Wiesn
7. Krinoline
Die Münchner Krinoline ist Kult. Der "Reifrock" dreht sich inklusive Blaskapelle langsam um die eigene Achse, also perfekt für eine gemütlichen Runde. Erstmalig 1924 und zuerst noch mit Muskelkraft gesteuert, läuft die Krinoline seit 1937 gemächlich mit elektrischem Antrieb.
Wo: Schaustellerstraße 40
8. Russenrad
Sein Gerüst ist nicht aus Stahl, sondern aus Holz: Das bunte Russenrad mit seinen zwölf nostalgischen Gondeln und 14 Metern Höhe war bis in die 1960er-Jahre das größte transportable Riesenrad Süddeutschlands. In Betrieb ging es im Juni 1925. Noch heute wird es von einer alten Konzertorgel geschmückt.
Wo: Oide Wiesn und Schaustellerstraße 36
9. Geisterbahn
Die einen lieben sie, die anderen meiden sie: Seit 1932 gruseln insgesamt vier Geisterbahnen auf der Wiesn. Aber gewiefte Verliebte aller Altersgruppen wissen: Das rasche Näherkommen mit dem angebeteten Schatz kann in einer Geisterbahn ziemlich erfolgreich sein.
Wo: Straße 5 (Shocker und Nostalgische Geisterbahn), Schaustellerstraße 6 und 43 (Fahrt zur Hölle und Geisterschloss)
10. Riesenrad
Während der Weltausstellung 1893 in Chicago avancierte das extra dafür gebaute und weltweit erste Riesenrad zum Besuchermagnet. Überall folgten Nachbauten. Seit 1979 fasziniert das Münchner Oktoberfest-Riesenrad mit weitem Blick auf die Theresienwiese von oben und in der Abenddämmerung mit der Sicht auf die funkelnde Silhouette der bayerischen Landeshauptstadt.
Wo: Straße 5
Weitere Informationen:
München Tourismus, Sendlinger Str. 1, 80331 München, Tel. 089/23396500, www.oktoberfest.eu.