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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mode & Beauty Ben Sherman – 50 Jahre Modegeschichte
Am Anfang war ein Hemd. Dass ein solch simples Kleidungsstück den Grundstein für eines der erfolgreichsten britischen Modelabels legen könnte, hätte vor 50 Jahren wohl kaum jemand gedacht. Doch , das ist die Erfolgsgeschichte eines einfachen Mannes, der einstmals auszog, um Mode-Geschichte zu schreiben.
Das britische Kultlabel Ben Sherman feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Nur wenige Brands haben es geschafft sich über ein halbes Jahrhundert im Modebusiness zu halten und dabei noch so verdammt erfolgreich zu sein. Deswegen feiert man dieses Jubiläum nicht nur mit einer besonders eleganten Kollektion und einer stilechten Fashion-Party, sondern auch mit einem Buch. "50 YEARS OF BRITISH STYLE CULTURE" heißt das Buch, welches sich mit den stilprägenden Looks britischer Subkulturen auseinandersetzt. Ob Teds, Mods, Rocker, Punks oder Skinheads – sie alle rebellierten gegen ihre Väter und dabei spielte Ben Sherman eine wichtige Rolle.
Modisches Know-How
Ben Sherman, das ist eigentlich Arthur Benjamin Sugarman aus dem Südenglischen Badeort Brighton. Als junger Mann ist er nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA ausgewandert und >>
änderte dort seinen Namen in einen ihm erfolgversprechender klingenden. In der erfolgreichen Bekleidungsfabrik seines Schwiegervaters sammelte er Erfahrungen, die er nach seiner Rückkehr nach England gut zu nutzen wusste.
Vom Outsider zum Kultlabel
Zurück in Brighton erwarb er eine alte Textilfabrik und stellte 1963 sein erstes Hemd im eigenen Design her. Der Stil war inspiriert durch die Hemden amerikanischer Elite-Universitäten. Doch Ben Sherman verpasste ihm mit ein paar Änderungen seinen ganz eigenen unverkennbaren Look. Dieser bestand im Wesentlichen auch aus einer zu dieser Zeit ungewohnten Farbgebung der verwendeten Oxford-Stoffe: Pastellfarben in Rosa, Hellgelb und Hellblau, sowie bonbonfarbige Streifen. Anfangs stieß er mit dieser ungewöhnlichen Farbgebung auf keine besonders positive Resonanz, galten diese Farben generell als zu unmännlich. >>
Doch Sherman glaubte an seine Vision und ließ sich nicht beirren – der Erfolg gab ihm Recht.
Brit Chic deluxe
Dabei kamen ihm englische Subkulturen wie die Teddy Boys und Mods zu Hilfe. Die jungen Rebellen liebten einen eleganten Look im Stil italienischer Sunnyboys. Dieser durfte in Sachen Farben dann auch mal etwas frischer sein. Die außergewöhnlichen und exklusiven Hemden stießen bei den jungen Engländern auf großes Wohlwollen. Qualitativ hochwertige Stoffe und eine für diese Zeit noch untypische Einzelverpackung vermittelte den jungen Männern das Gefühl von purem Luxus.
Der Erfolg eines Hemdes
Schnell eröffnete Ben Sherman mehrere Shops im Swinging London sowie in Brighton und kam der großen Nachfrage tatsächlich nicht mehr nach. 1970 orderte Sherman die bis dahin unvorstellbare Menge von einer Millionen Yard Oxfordstoff, einer Viertelmillionen Yard Gingham-Stoff und einer Viertelmillionen Yard des farbig gestreiften Stoffes aus seiner amerikanischen Stofffabrik. Das berühmte Ben Sherman Hemd wird bis heute hergestellt. Von angesagten Bands, Schauspielern, Sportlern und Stilikonen getragen, hat es nie an Popularität verloren.
Das Mode-Imperium
Doch Ben Sherman wäre nicht der Visionär und Innovator, wenn er es bei einem schnöden Hemd belassen hätte. Schnell baute er sein Label auf und aus, erweiterte das Angebot um sportliche Hosen, Jacken und Pullover im College-Look sowie passenden Accessoires, deren Stil bis heute als Inbegriff des Brit-Chic gilt. An erster Stelle stehen bei Ben Sherman stets zwei Dinge: Qualität und modische Raffinesse. Auch wenn der Look von Ben Sherman als eher klassisch und casual anzusehen ist, so fehlt ihm nie das gewisse Etwas in Form von spritzigen Details und außergewöhnlichen Farben. >>
Das macht die Mode zum perfekten Begleiter im privaten Alltag sowie im Job.
Der aktuelle Look
Besonders stilvoll angezogen ist man derzeit mit der aktuellen von Jazz-Musik inspirierten Sommer-Kollektion "The Rig Out". Ein Hauch Vintage trifft auf gut geschnittene Anzüge. Schmale Sakkos mit aufgesetzten eckigen Taschen, geometrisch gemusterte Kurzarmhemden und Krawatten mit passendem Muster versprühen das nostalgische Flair von Elite-Unis und werden Ben Sherman typisch mit erfrischenden Farben in einen modernen Kontext gesetzt.
Nostalgie trifft auf Moderne
Mit der aktuellen Kollektion nutzt Ben Sherman die bisher stets erfolgreiche Verbindung zur Musikszene. Auch wenn die Popularität von Jazz oft hinterfragt wird, so ist dieser Musikstil ebenso zeitlos und modern wie das Label selbst und im Hinblick auf die Retrowelle hochaktuell. Damit beweist Ben Sherman aufs Neue sein ausgezeichnetes Gespür für Trends.
Mit seiner Tailored-Linie geht das Label auf das Bedürfnis nach eleganter und passformgerechter Mode seiner Kundschaft ein. Schnittige Anzüge, elegante Hemden und hochwertige Accessoires wie Seidentücher runden das Sortiment gekonnt ab.