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Namen für Kinder: Hitliste der beliebtesten Vornamen


Vornamen 2012
Liste der populärsten Vornamen 2012

Von dpa-afx, dpa
19.04.2013Lesedauer: 4 Min.
Das sind die beliebtesten Vornamen 2012 - Deutschlands Eltern sind bei der Namenswahl ziemlich beständig.Vergrößern des Bildes
Das waren die beliebtesten Vornamen 2012 - Deutschlands Eltern sind bei der Namenswahl ziemlich beständig.

Die alljährliche Hitliste der beliebtesten Vornamen wurde jetzt von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden vorgestellt. Bei den Jungs gab es eine deutliche Veränderung in der sonst so konstanten Namenswahl der Eltern in Deutschland, bei den Mädchen führt weiterhin der Lieblingsname aus 2011 das Ranking an.

Sophie/Sofie und Luca/Luka sind die derzeit beliebtesten Vornamen in Deutschland. Sie wurden im vergangenen Jahr am häufigsten von Eltern für ihre Kinder gewählt, wie die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden mitteilte. Luca/Luka rückte dabei überraschend vom siebten Platz im Vorjahr auf die Spitzenposition vor, Sophie/Sofie stand bereits im Jahr 2011 auf Rang eins.

Spitzentrio verdrängt

Luca/Luka verdrängte in der Liste der zehn beliebtesten Vornamen das bisherige Spitzentrio Maximilian, Alexander und Paul auf die Plätze zwei bis vier. Auf den Plätzen fünf bis zehn folgten: Ben (unverändert), Leon/Léon (2011: Platz vier), Lukas/Lucas (2011: Platz sechs), Elias (2011: Platz neun), Luis/Louis (2011: Platz acht) und Jonas (unverändert). Damit gab es auf der Rangliste insgesamt nur kleine Veränderungen.

Elternvorlieben sind konstant

Auch bei den Mädchen änderten sich die Vorlieben der Eltern kaum. Nach Sophie/Sofie lagen Marie und Maria erneut auf den Rängen zwei und drei. Danach tauschten Sophia/Sofia (2011: Platz fünf) und Mia (2011: Platz vier) die Plätze. Auf den Rängen sechs bis zehn folgten: Emma (unverändert), Hannah/Hanna (2011: Platz acht), Anna (2011: Platz sieben), Johanna (unverändert), Luisa/Louisa (2011: Platz elf). Die über viele Jahre populäre Leonie (Platz 15) fiel jetzt aus den Top Ten heraus.

Diese Vornamen tauchen neu auf

Auch im vergangenen Jahr tauchten einige Vornamen zum ersten Mal auf: Darunter waren Fallion, Kirono, Meus, Katte, Ruster und Semea.

Die von der Gesellschaft für deutsche Sprache seit 1977 veröffentlichte Rangliste beruht auf Listen der Standesämter. Im vergangenen Jahr wurden die Angaben von bundesweit 675 Standesämtern ausgewertet, das waren 780.000 Namenseintragungen. Damit waren laut GfdS rund 80 Prozent aller in Deutschland geborenen Kinder mit mehr als 50.000 unterschiedlichen Namen erfasst.

Die Wiesbadener Liste ist zwar nicht die einzige Erhebung von Vornamen in Deutschland, sie ist aber nach eigenen Angaben die repräsentativste.

Vornamensmode wechselt langsam

Weil die Namensmode nur langsam wechselt, herrschen unter den ersten zehn Listenplätzen weiterhin biblische oder antik klingende Namen vor. Die elegante italienische Namensform Luca sei wohl aufgestiegen, weil sie sich gut für Doppelnamen eigne, sagte GfdS-Sprachberaterin Frauke Rüdebusch. Der herkömmliche Lukas/Lucas steht bei den Jungen auf Platz sieben.

Biblische Namen sind der Großtrend

Großtrend bleibt die Wiederkehr von Namen aus der Großväter- oder Urgroßvätergeneration: Anton (Rang 21), Emil (Rang 23) oder Karl (Rang 34) verbesserten ihre Ränge. Namen der Nachkriegsgeneration wie Uwe, Jürgen und Horst sind derzeit nicht gefragt, ebenso wenig die Spitzenreiter jüngerer Jahrzehnte wie Christian oder Sebastian.

Bei den Mädchennamen sei die Liste stabiler, sagte Rüdebusch. Gefragt seien klangvolle Namen, meist mit der Endung -a.

Kombi-Namen wirbeln Statistik durcheinander

Weil die Standesämter auch bei Doppelnamen jeden Namensteil einzeln erfassen, stehen auf der GfdS-Liste meist Namen vorn, die oft kombiniert werden. Der Hamburger Hobbyforscher Knud Bielefeld sah dagegen für 2012 Mia und Ben vorn. Er wertet die Online-Namensanzeigen von Geburtskliniken und ausgewählte Standesämter aus - nach seinen Angaben etwa ein Viertel des Geburtsjahrganges.

Namenswahl hat Konsequenzen für das Leben

Lila, Mio, Destiny oder Nemo - Manche Eltern scheinen bei der Vornamenwahl ihrer Kinder das Prinzip zu verfolgen: Hauptsache ungewöhnlich! Oft denken sie dabei nicht an die Konsequenzen für den Nachwuchs. "Eltern wollen ganz besondere Vornamen vergeben, sie sollen unverwechselbar sein", sagt Andrea-Eva Ewels, Geschäftsführerin der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden.

Kinder wünschen sich "normale" Vornamen

Kinder wünschten sich allerdings häufig das Gegenteil: "Sie wollen sich nicht abheben. Sie wollen wie alle anderen sein." Ein unaussprechlicher Name oder einer, bei dem das Geschlecht nicht eindeutig ist - etwa Destiny - kann Kinder spätestens in der Schule Spott und irritierte Nachfragen einhandeln.

So zeichnet sich ein guter Vorname aus

Ein guter Vorname sollte immer als solcher erkennbar sein - und nicht etwa eine Sache benennen. «Apfel» als Mädchenname fällt damit weg. Gut sei auch, wenn Eltern sich Gedanken über die Kombination aus Vor- und Nachnamen machen: "Sie sollten harmonieren", rät Ewels. Das sei bei "Chantal Schulze" beispielsweise nicht der Fall. Oft wecken bestimmte Namen beim Gegenüber Assoziationen: Wer sein Kind "Tiger" nennt, schürt die Erwartung auf einen mutigen Draufgänger. "Ich weiß ja aber nicht, wie es sich entwickelt. Vielleicht ist es total schüchtern?"

Kevin und Chantal - die Sache mit den negativen Assoziationen

Andere Namen - wie Cindy, Kevin und Chantal - verbinden laut Studien viele mit einer sozial schwächeren Herkunft. Das könne dem Nachwuchs in der Schule oder später im Bewerbungsgespräch Nachteile einbringen. Sollen sich Eltern solche Vornamen deshalb besser verkneifen? "Nein", sagt Ewels. Finden Eltern diese Namen schön, sollten sie ihr Kind trotzdem so nennen - und mögliche negative Assoziationen in Kauf nehmen.

Den perfekten Vornamen gibt es nicht

Denn soviel steht fest: Den perfekten Namen fürs Kind gibt es nicht. "Jeder hält seinen gewählten Namen für perfekt", erläutert Ewels. Und der Eindruck, die Vornamen würden immer skurriler, sei ohnehin falsch: Die von der GfdS jährlich herausgegebene Liste mit den beliebtesten Vornamen zeigt, dass die vorderen Ränge seit Jahren dieselben Namen dominieren. Hoch im Kurs standen 2012 wie in den Jahren zuvor bei den Mädchen neben dem Spitzenreiter Sophie auch Marie und Maria. Bei den Jungen waren es neben Luca auch Maximilian und Alexander.

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