Twitter-Trend "Worte aus der Kindheit" werden zum Hit
Sie verfolgen uns ein Leben lang, sind immer präsent, eingebrannt in das Gedächtnis: Worte der Kindheit. Phrasen der Eltern, Omas, Lehrer und Spielkameraden. Jetzt sind sie auf Twitter aufgepoppt und der Strom reißt nicht mehr ab. Wir haben gefiltert!
Worte aus der Kindheit vergisst man nie
"Iss den Salat. Karotten sind gut für die Augen", erinnert sich "BerndKlausAchter" auf Twitter und "Darling" zwitschert "Guten Appetit, nichts verläppert, nichts verschiet, eins zwei drei, Esseeeen!". Dazu passt Allys Erinnerung "Tu brav aufessen, damit morgen schönes Wetter wird". Und diese Ermahnung kennt wohl jeder: "Mit Essen spielt man nicht!" Es sind so viele Sprüche, die auf Twitter unter dem Hashtag #worteausderkindheit erscheinen, wir kommen mit dem Lesen kaum hinterher!
Andere Twitter-User dagegen beklagen, dass es immer die gleichen Sprüche sind, in allen Generationen: "Können sich die Eltern nichts Neues einfallen lassen?" beklagt User "Kurzvorzwei".
Kindersprüche sind der Renner bei Twitter
Der Auslöser kam von der Schriftstellerin Else Busscheuer, die als erste unter dem Hashtag #worteausderkindheit den Tweet "So, jetzt aber zackzack hier!" losschickte. Damit trat sie eine Lawine los. Zahlreiche Twitter-Nutzer steuern Sprüche aus ihrer Kindheit bei.
Es geht ums Essen, ums Spielen, aber auch um Hygiene, wie bei "katischakalakas" Tweet "Nein, Schatz, die Werder-Bettwäsche muss wirklich auch mal gewaschen werden". Viele Beiträge drehen sich um Gesundheitsthemen: "Setz dich nicht auf die kalten Steine, du kriegst 'ne Blasenentzündung", das hörte "Miss Winchester" als Kind. Und "Harris Brakmic" erinnert an den Kult-Spruch: "Nicht den Kaugummi runterschlucken. Davon klebt dir der Magen zusammen."
Auch Spielsprüche sind der Renner: "Spring von Sofa zu Sofa, der Boden ist Lava", kennt "whothehellcares" oder "Komm raus, Gummitwist" oder "Nicht mit Sand schmeißen und auch nicht die anderen Kinder schlagen" - ein Dauerbrenner, genauso wie "Wenn ich nicht der Bestimmer sein darf, hole ich meinen großen Bruder und der verhaut euch dann". Oder die Lebensweisheit von "Martin Mewes": "Wer nie Brot im Bette aß, der weiß nicht wie Krümel pieken" und die von "Tigerlilly Buschrock": "Lach nicht so viel. Wenn du zu viel an einem Tag lachst, musst du am Ende ganz bestimmt wieder heulen."
Themen sind Essen, Gesundheit, Gerechtigkeit
Auch die Ungerechtigkeit der Welt wird in Tweets gefasst, wie von The Anti-Hasi: "Aber alle anderen Kinder auf der ganzen Welt haben auch einen Gameboy, nur ich nicht! Das ist unfair". Auch die Medienerziehung kommt nicht zu kurz, "Christiane Schinkel" erinnert sich: "Heute geht´s früh ins Bett, wenn ihr morgen 'Am laufenden Band' gucken wollt". Gleich gefolgt von "AltairNON": "Wozu brauchen wir eine Schüssel? Mehr als 3 Programme braucht kein Mensch!".
Nett sind auch die Reiseerinnerungen, die oft so beginnen wie bei Jakob Jürgen Weiler: "2 Minuten nach der Abfahrt: Wann sind wir da?"
Fundgrube an Erinnerungen
Die Älteren kennen noch Sprüche wie Ysann: "Du kriegst keine Je-ans! Mädchen tragen keine Hosen! Und Te-Shirts auch nicht. Da kann man alles durchsehen!" Erziehung ist leider oft gleichgesetzt mit Drohungen wie im Tweet von "SuperEule": "Nu mach aber mal, dass du Land gewinnst ... Fräuleinchen!" Und manchmal ganz schön gruselig: "Mädchen, die pfeifen und Hühnern, die krähen, soll man beizeiten die Hälse umdrehen", kennt "kritzel" noch.
Eine wahre Fundgrube! Schreiben Sie uns Ihre Worte aus der Kindheit - die meist gehassten genauso wie die meist geliebten oder einfach die am häufigsten gehörten! Wie Monika Hartwigs Klassiker, den sie auf unserer Facebook-Seite hinterlassen hat: "Komm nicht zu spät nach hause!"