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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hackfleisch Fäkalkeime in Hackfleisch gefunden
Es sieht rosig-frisch aus und ist doch schon halb verdorben: Abgepacktes Supermarkt-Hackfleisch ist häufig mit Keimen belastet. Das zeigt ein Test des ZDF-Verbrauchermagazins WISO. Das unappetitliche Ergebnis: In drei von 19 getesteten Hackfleischproben fanden Labortester deutlich erhöhte Werte von Enterobakterien sowie des Fäkalkeims E-coli. Worauf Sie beim Fleischkauf achten sollten.
Stichproben von allen großen Discountern
WISO ließ stichprobenartig 16 Proben verpacktes Hackfleisch aus der Kühltruhe und drei Proben aus der Frischtheke von Aldi, Lidl, Netto, Penny, Edeka, Real, Rewe und Kaufland untersuchen. Unter strengster Einhaltung der Kühlkette wurden diese Stichproben in einem akkreditierten Labor des TÜV Rheinland auf erhöhte Bakterien- und Gesamtkeimzahlen untersucht.
Darm- und Fäkalkeime im Hackfleisch von Edeka und Rewe
Das Ergebnis: In zwei von drei unverpackten Hackfleischproben der Supermärkte wurde das Labor fündig mit deutlich erhöhten Werten potenziell gesundheitsgefährdender Keime und zwar bei Edeka und Rewe. Im gemischten Hack von Edeka wurden die Richtwerte der Enterobakterien, also Darmkeime, und der Gesamtkeimzahl überschritten, bei Rewe ebenfalls der Richtwert für Enterobakterien sowie des Fäkalkeims E-coli. Diese Keime können Durchfallerkrankungen verursachen, E-coli-Belastungen geben eindeutige Hinweise auf mangelnde Hygiene bei der Herstellung.
Mangelnde Hygiene auch beim Putenhack von Lidl
Bei den Proben aus der Kühltruhe fand das Labor im verpackten Putenhackfleisch von "Landjunker" bei Lidl neben einer Richtwertüberschreitung beim Enterobakterium sogar eine Überschreitung des Warnwertes beim Fäkalbakterium E-coli. Das spricht ebenfalls für mangelnde Hygiene bei der Hackfleisch-Herstellung. Die Experten vom TÜV Rheinland bewerteten das Lidl-Hackfleisch aufgrund der Warnwertüberschreitung als nicht verkehrsfähig. Das Hackfleisch hätte so nicht verkauft werden dürfen, da es nicht bis zum angegeben Verbrauchsdatum haltbar war.
Unterschiedliche Reaktionen der betroffenen Discounter
Trotz des überschrittenen Richt- und sogar eines Warnwertes teilte Lidl auf Anfrage von "WISO" schriftlich mit, man bewerte das beanstandete Putenhack als "uneingeschränkt verkehrsfähig". Gleichzeitig hieß es, man habe den Hersteller mit den Überschreitungen der Werte konfrontiert und um Mitteilung von Maßnahmen zur Verbesserung der Hygiene gebeten. Bei einer Prüfung der Produktionsabläufe des Herstellers hätten sich keine Auffälligkeiten ergeben. Auf Anfrage von "WISO" teilte Edeka mit, man habe unverzüglich in dem Markt die Qualitäts- und Hygienemaßnahmen kontrolliert. Diese Prüfungen hätten jedoch keine Auffälligkeiten ergeben, den geschilderten Befund könne man sich deshalb nicht erklären. Rewe erklärte, man habe in dem betroffenen Markt eine Untersuchung der Hackfleischprodukte und Hygiene veranlasst: Von dem beanstandeten Hack gehe keine gesundheitliche Gefahr aus - sofern es durcherhitzt werde.
Was Sie beim Fleischkauf grundsätzlich beachten sollten
Zu hundert Prozent kann man als Verbraucher leider nie sicher sein, dass das gekaufte Fleisch einwandfrei ist. Dennoch gibt es einige grundsätzliche Dinge, die man beim Fleischkauf beachten sollte. So können Sie frisches Fleisch normalerweise schon an der Farbe erkennen. Auf keinen Fall darf Fleisch gräulich verfärbt sein. Frisches Fleisch riecht zudem mild und leicht säuerlich. Steigen Ihnen dagegen Moder oder zu viel Süße in die Nase heißt es: Finger weg! Fleisch mit zu viel Saft lassen Sie ebenfalls besser liegen. Steht bereits Wasser in der Packung, ist es sicher nicht mehr einwandfrei, denn das deutet auf eine Überlagerung hin. Seien Sie vorsichtig bei Rotlicht: Durch rotes Licht sieht auch Gammelfleisch noch appetitlich aus.
Die Sendung "WISO" wird heute (04.03.) um 19.25 Uhr im ZDF ausgestrahlt.