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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kreuzfahrten "Disney Dream": Familien-Kreuzfahrt mit Oceanliner-Feeling
Moderne Familienkreuzfahrt und klassisches Oceanliner-Erlebnis: Die "Disney Dream" bringt das Beste aus zwei Welten zusammen – und das keineswegs nur für Mickey-Mouse-Fans. Wie abwechslungsreich sich der Urlaub auf dem Kreuzfahrtschiff der US-Reederei Disney Cruise Line gestalten lässt, sehen Sie in unserer Foto-Show.
Reederei mit eigener Privatinsel
Der weiße, pulverfeine Sand der Bahamas-Insel Castaway Cay leuchtet mit dem türkisblau der Lagune um die Wette. Die Hängematten im Schatten der Kokos-Palmen laden zu einem Nickerchen ein, die Liegestühle im seichten, warmen Wasser zum Bad in der karibischen Sonne. Für Schatzinsel- und Piraten-Romantik sorgt Käpt’n Jack Sparrow höchst persönlich, wenn er am Strand entlang schlendert und bereitwillig für ein paar Erinnerungsfotos posiert. Seinen Degen lässt er erfreulicherweise stecken, ganz Gentleman eben. Der populärste Pirat der jüngeren Filmgeschichte ankert freilich nicht mit seiner "Black Pearl" vor der Insel. Er gehört zur Entertainment-Crew eines viel moderneren Schiffs: Zwei Buchten weiter, hinter Palmen verborgen, liegt die "Disney Dream" am Pier der Reedereieigenen Privatinsel. Bis zu 4000 Passagiere fasst das Kreuzfahrtschiff, davon nicht selten über 1500 Kinder – von denen hier in der Serenity Bay allerdings nichts zu sehen und zu hören ist. Serenity Bay ist der Ruhepol der Insel, reserviert für die erwachsenen Passagiere des Familienschiffs. Die nicht weniger schönen Stränden mit Familien-Trubel und Wasserpark, Souvenir-Shopping, Stachelrochen-Schnorcheln und Wassersport liegen gerade weit genug entfernt, um hier die perfekte Idylle einer einsamen Palmeninsel zu schaffen.
Modernes Schiff mit Oceanliner-Flair
Aber nicht nur auf der Privatinsel Castaway Cay gelingt Disney Cruise Line das Kunststück, eine perfekte Urlaubs-Illusion zu zaubern, die für Erwachsene genauso reizvoll und erholsam ist wie für Disney-begeisterte Kinder. Die meisten Kreuzfahrtschiffe sind heutzutage schwimmende Vergnügungsparks. Die ehrwürdigen Ocean-Liner von "Mauretania" bis "Queen Elizabeth 2" sind längst Geschichte. Dass es mit Disney ausgerechnet dem Pionier der modernen Vergnügungsparks gelingt, traditionelle Oceanliner-Atmosphäre auf ein Kreuzfahrtschiff zu zaubern, ist umso erstaunlicher. Mit klassischen Linien, dunkelblauem Rumpf und leuchtend roten Schornsteinen hebt sich die "Disney Dream" schon äußerlich von den Schiffen der Konkurrenz ab, die meist eher wie etwas unförmige, schwimmende Hochhäuser aussehen.
Familien-Entertainment statt Spielkasino
Freilich interpretiert Disney Cruise Line den klassischen Ozeandampfer auf seine eigene, moderne und familientaugliche Weise und erzählt dabei eine perfekt inszenierte, zugleich liebenswerte Geschichte einer nostalgischen Seereise auf einem luxuriösen Oceanliner. Angereichert mit all der besonderen Unterhaltung, die Disney ausmacht, von Filmpremieren im bordeigenen 3D-Kino über zauberhafte Abend-Shows im Theater mit den Disney-Figuren bis hin zu Dinner-Erlebnis im französisch angehauchten Luxus-Restaurant "Rémy", das nach der kochenden Ratte aus dem Film "Ratatouille" benannt ist. Allzu angestaubte Elemente fallen deshalb unter den Tisch: Eine steife Kleiderordnung mit Captain’s Dinner, Frack und Fliege gibt es an Bord der Disney-Schiffe ebenso wenig wie einen Rauchsalon oder Herrenclub. Aber es gibt auch kein Spielkasino an Bord – auf modernen Kreuzfahrtschiffen beinahe schon ein Muss und eine wichtig Einnahmequelle für die Reedereien. Doch zur Disney-Story passt das nicht.
"Alles ist Teil der Show"
Wenn die "Disney Dream" eine Bus-Stunde von Disney World in Florida entfernt in Port Canaveral für fünf Tage in Richtung Bahamas ablegt, dann ist das Schiff selbst ein mindestens genauso spannendes Erlebnis wie die angelaufenen Ziele Nassau und Disney’s Privatinsel Castaway Cay. "Everything is a show", erklärt Cruise Director Clayton Lyndsey das Konzept in Kurzfassung. Nichts bei Disney Cruise Line ist Zufall. Nichts ist nur da, weil es eben da ist. Vom Design der speziell für das Cove Café am Erwachsenen-Pool gestalteten Kaffeetassen bis zur großen Piratenparty mit Feuerwerk am Pooldeck, erzählt jedes Detail an Bord eine kleine Geschichte. Jedes Crew-Mitglied ist Teil der großen Show.
Mickey überall, aber unaufdringlich
Mickey Mouse, Pluto & Co. folgen den Passagieren an Bord der "Disney Dream" keineswegs auf Schritt und Tritt – zumindest nicht auf den ersten Blick. Trotzdem werden Urlauber, die mit Mickey und Minnie, Tinkerbell, die Monsters, Captain Jack Sparrow und Co. nichts anfangen können, wahrscheinlich eher ein anderes Schiff für ihre Kreuzfahrt wählen. Denn wer genau hinsieht, entdeckt die berühmte Maus und ihre Freunde natürlich überall – in den Kunstwerken an der Wand, den Balustraden des Atriums, auf dem Geschirr im Restaurant, in den Kabinen. Und natürlich stellt die Statue an der prunkvollen Treppe im Atrium der "Disney Dream" keine griechische Gottheit dar, sondern Donald Duck, der dort stolz in einer Admirals-Uniform posiert. Abgesehen von der komplett auf Disneys Figuren ausgerichteten, aber gediegenen, eher traditionell gehaltenen Dekoration trifft man die gezeichneten und echten Kino-Helden aber nur an wenigen Orten: in den riesigen, aber gut versteckten Kinder-Bereichen, im beeindruckend großen Bordkino, auf der Großleinwand am Pooldeck, abends im Bord-Theater und immer wieder im Atrium, wo sich Kinder mit ihren Lieblings-Comic-Helden fotografieren lassen können – übrigens wahlweise auch kostenlos mit der eigenen Digitalkamera.
Wohlfühlen für eine Handvoll Dollar mehr
Nicht nur bei diesen Fotos fällt noch ein anderer Aspekt bei Disney Cruise Line positiv auf: Die Reederei entzieht sich auffallend dem inzwischen weit verbreiteten Schnäppchen-Trend in der Kreuzfahrt: Grundpreis scheinbar immer billiger machen, dafür aber an Bord für jede Kleinigkeit abkassieren, Getränkepreise erhöhen, die Passagiere geschickt in teuren Spezialitätenrestaurants lotsen, Landausflüge immer teurer machen. Stattdessen soll sich der Disney-Passagier so wohl und unbeschwert fühlen, dass er gerne eine Hand voll Dollar mehr für seine Kreuzfahrt ausgibt. Der Erfolg spricht für dieses Konzept: Die Schiffe sind fast immer ausgebucht, oft schon viele Monate vor Abfahrt.
"Goodbye" vom Kapitän persönlich
Die Wohlfühl-Atmosphäre hält auf der "Disney Dream" bis zum letzten Moment an. Am Abreisetag vermitteln viele Reedereien ihren Passagieren das Gefühl, nur noch ein Störfaktor zu sein, den man jetzt im Zielhafen so schnell loswerden möchte wie möglich: hektisches und deutlich reduziertes Frühstücksbuffet, Aufruf nach Nummer und Gepäckanhänger-Farbe über die Bordlautsprecher wie in einer Bahnhofshalle. Auf der "Disney Dream" gibt’s dagegen noch einmal ein richtig gemütliches Frühstück im Restaurant mit umfangreicher Speisekarte und freundlicher Bedienung. Wer sich dann satt gegessen hat und langsam auf den Weg macht, bekommt bei Aussteigen noch einen Handschlag und ein paar freundliche Worte vom Kapitän persönlich mit auf den Heimweg – auf einem so großen Schiffen anderswo eigentlich undenkbar.
Weitere Informationen:
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14,90 Euro (Paperback) bzw. 4,99 Euro (eBook/ePUB); 164 Seiten; ISBN: 978-3-8442-2490-0; Autor: Franz Neumeier; Verlag: epubli GmbH, Berlin