Verleihung "Schnappt Hubi!" ist "Kinderspiel des Jahres 2012"
Ein freches Gespenst hat sich gegen den kleinen Drachenritter und eine schrullige Hexe durchgesetzt: Das elektronische Brettspiel "Schnappt Hubi!" ist zum Kinderspiel des Jahres 2012 gekürt worden. Dies ist eine der wichtigsten Auszeichnungrn im deutschsprachigen Kinderspielbereich. Ebenfalls nominiert waren "Die kleinen Drachenritter" und "Spinnengift und Krötenschleim". Die Jury lobte "Schnappt Hubi" als kooperatives Spiel mit magischer Atmosphäre.
Auf der Jagd nach dem diebischen Gespenst
Steffen Bogen hat das Siegerspiel erfunden, in dem sich Hasen und Mäuse auf die Suche nach dem frechen Gespenst Hubi begeben, das ihre Leckereien geklaut hat. Auf dem Weg durch das Spukhaus hilft ihnen ein magischer Kompass, der den anderen Tieren im Haus eine Stimme verleiht. Die eingebaute Elektronik im Kompass und drei verschiedene Schwierigkeitsstufen sogen dafür, dass jede Runde anders verläuft.
Der magischen Atmosphäre des elektronischen Brettspiels könne sich niemand entziehen, hieß es in der Begründung der Jury vom Verein Spiel des Jahres. "Schnappt Hubi!" sei ein kooperatives Spiel, bei dem es auf gutes Hinhören und Kommunikation ankomme.
Elektronischer Kompass ist das Herzstück des Spiels
Auf die Idee für den elektronischen Kompass habe ihn sein ältester Sohn gebracht, sagte der 44 Jahre alte Spiele-Autor bei der Preisverleihung in Hamburg. Er habe dem Elfjährigen zeigen wollen, was man mit Computern machen könne, und dabei seine Freude am Programmieren wiederentdeckt. Bogen lebt in Konstanz am Bodensee und lehrt dort Kunstwissenschaft an der Universität als Privatdozent. Mit neun Jahren erfand er sein erstes Spiel, eine Mischung aus Schach und Autorennen. "Schnappt Hubi!" ist für zwei bis vier Spieler ab fünf Jahren geeignet und dauert etwa 20 Minuten. Das Bettspiel kostet 40 Euro.
Nominierte Spiele überzeugten mit traditionellen Themen
Mit "Schnappt Hubi!", "Die kleinen Drachenritter" (Verlag Huch! & friends) und "Spinnengift und Krötenschleim" (Verlag Kosmos) hatte die unabhängige Jury im Mai drei Spiele für Kinder zwischen vier und acht Jahren nominiert. Die Entscheidung für Steffen Bogens Idee war erst kurz vor der Verkündung am 11. Juni in einer geheimen Wahl gefallen.
Die drei Nominierten hätten mit traditionellen Themen rund um das gute alte Schlossgespenst, die schrullige Hexe oder unerschrockene Drachenritter überzeugt, sagte Jury-Koordinatorin Sabine Koppelberg. Zudem erfüllten sie die Kriterien der Jury mit einer innovativen originellen Spielidee, verständlichen Regeln sowie einer stabilen, kindgerechten Gestaltung des Materials.
Über 150 aktuelle Kinderspiele bewertet
Seit 1979 zeichnet der Verein Spiel des Jahres jährlich für den deutschsprachigen Raum Gesellschaftsspiele besonderer Qualität mit dem Kritikerpreis aus, seit 2001 auch das Kinderspiel des Jahres. Im vergangenen Jahr wurde das Brettspiel "Da ist der Wurm drin" zum besten Kinderspiel gekürt. In den vergangenen zwölf Monaten hatte der Verein mehr als 150 neue Spiele unter die Lupe genommen. 2012 sei ein ausgewogener Spielejahrgang, sagte Koppelberg. Ob Memospiel, Geschicklichkeits- oder Reaktionsspiel, kooperativ oder gegeneinander spielbar - die Bandbreite an guten Spielen sei für jede Altersgruppe groß.