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Wasserqualität in Deutschland: Aktueller EU-Bericht


Deutschland
Wasserqualität in Deutschland: Sauber ist es fast überall

Von dpa, afp
Aktualisiert am 10.07.2012Lesedauer: 3 Min.
Wasserqualität in EuropaVergrößern des Bildes
Wasserqualität in Europa (Quelle: dpa-bilder)

Im aktuellen EU-Bericht zur Qualität der europäischen Badegewässer werden Deutschlands Gewässern gute Werte bescheinigt. Vor allem das Ostseewasser ist sauber, nur 15 Binnen- und Küstenbadestellen fallen in der Bewertung durch. Auch die Mehrzahl der anderen Badestellen in Europa schneiden gut ab, Zypern ist der Gesamtsieger um das sauberste europäische Wasser.

Reiseländer im Blick

Gute Nachrichten für Wasserratten: Die Wasserqualität an den Stränden in den beliebten Reisezielen Spanien, Italien, Portugal und Österreich ist gut. Das meldet die EU-Kommission, die am Mittwoch, den 23. Mai 2012 in Brüssel ihren neuesten Bericht zur Qualität der europäischen Badegewässer vorstellte. Das sauberste Wasser finden Urlauber demnach rund um die Mittelmeerinsel Zypern - hier haben mehr als 99 Prozent der Badestellen exzellente Qualität. Auch Kroatien, Malta und Griechenland schneiden ausgezeichnet ab. Deutschland kann solche Spitzenwerte zwar nicht vorweisen, doch vom Sprung ins kühle Nass muss sich auch hierzulande niemand fürchten. In ganz Europa zeigten 91,2 Prozent aller Badegewässer passable Werte, die beste Bewertung erreichten der Kommission zufolge EU-weit 77 Prozent der Badegewässer.

Gewässerqualität in Deutschland

Mehr als drei Viertel der deutschen Küstenbadestellen gelten als exzellent (75,3 Prozent). Das sind 5,2 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Die Mindestanforderungen in punkto Sauberkeit erfüllen aber immerhin 96,6 Prozent. Ausnahmen sind etwa der Nordseebadestrand Upleward bei Krummhörn oder die Badestelle Dollart Dyksterhausen Bohrinsel bei Jemgum in Niedersachsen. Hier stuft die Europäische Umweltagentur, die die Untersuchung durchführte, die Wasserqualität als schlecht ein. Die Messlatte sind dabei Bakterien, die auf Abwässer oder Gülle hindeuten.

Saubere Ostsee

Sehr sauber hingegen ist das Wasser an der Ostsee. "Die Küstengewässer in Mecklenburg-Vorpommern sind zu 80 Prozent ausgezeichnet", sagte auch der stellvertretende Leiter des Bereichs Hygiene- und Umweltmedizin vom Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern in Rostock, Gerhard Hauk. Ein Grund sei etwa die verbesserte Abwasserkontrolle. Auch die große Mehrheit der deutschen Flüsse und Seen haben von der EU eine "exzellente" Wasserqualität bescheinigt bekommen, nämlich neun von zehn.

15 Gewässer fallen durch

Von den insgesamt 2310 getesteten deutschen Binnen- und Küstenbadestellen erreichten 15 die per EU-Gesetz festgelegten Mindestnormen nicht. Geschlossen werden müssten sie wegen der schlechten Wasserqualität aber nicht, sagte ein Kommissionssprecher. Unter den schlecht bewerteten deutschen Seen und Flüssen finden sich das Luisenbad in Schleswig, die Kleine Badewiese an der Unterhavel in Spandau bei Berlin oder der Schornweisacher Weiher bei Uehlfeld im bayerischen Mittelfranken. Insgesamt wurden allerdings in Deutschland 13 Gewässer für die Öffentlichkeit geschlossen oder das Baden dort verboten; das könne zwar eine Reaktion auf schlechte Wasserqualität, jedoch auch auf Baustellen oder andere Gefahren und Umstände zurückzuführen sein, erläuterte der Sprecher.

Angler freuen sich nicht über Badewasserqualität

Obwohl sich die Zahl der empfehlenswerten Flüsse und Seen in Deutschland verringert hat, schafften jedoch mehr von ihnen Bestwerte. So schnitten von 29 am Bodensee getesteten Badestellen 26 mit ausgezeichnet ab. Dort sehen die guten Werte aber nicht alle mit Freude: Berufsfischer etwa monieren, dass Fische in zu sauberem Wasser langsamer wüchsen. Wegen des niedrigen Phosphatgehalts fehlten den Tieren die Nährstoffe, erklärte der Vorsitzende des Verbands Badischer Berufsfischer am Bodensee, Andreas Knoblauch, der Nachrichtenagentur dpa.

Europäische Länder

Im europäischen Vergleich erhielten besonders die Niederlande, Bulgarien, Lettland, Luxemburg und Belgien schlechte Bewertungen. Hier erfüllte nur ein vergleichsweise geringer Anteil der Gewässer die strengen Leitwerte. Allerdings sind die Beurteilungssysteme in den EU-Ländern noch nicht alle auf demselben Niveau, sodass die Angaben nicht immer direkt vergleichbar sind. Die schlechten Werte beziehen sich außerdem vor allem auf Gewässer im Binnenland: Den Badeurlaub an Hollands oder Belgiens Nordseeküsten sollte man sich also nicht verderben lassen. Italien hat bei weitem die meisten untersuchten Badegewässer, nämlich 5549; von ihnen fielen 23 Gewässer mit schlechter Qualität komplett durch, hinzu kamen 139 Badeverbote oder Schließungen. In Österreich wurden 83,5 Prozent als "exzellent" bewertet, vier fielen durch, Verbote oder Schließungen gab es danach keine.

Bewertungskriterien

Die Bewertung berücksichtigt für Deutschland neben dem Jahr 2011 auch Ergebnisse der Jahre 2008 bis 2010. Das soll gewährleisten, dass nicht einmalige Ereignisse wie starke Regenfälle zu Ergebnissen führen, die über die durchschnittliche Qualität eines Gewässers täuschen. Die Proben wurden zum Beispiel auf Fäkalbakterien, Mineralölrückstände, Reinigungsmittel und giftige Säuren untersucht. Die Überwachung der Wasserqualität ist dabei Sache der örtlichen Behörden. Für den Badegewässer-Bericht hat die Europäische Umweltagentur die Daten von mehr als 22.000 Küsten- und Binnengewässern gebündelt. Zwei Drittel der Badegebiete liegen an der Küste, die übrigen an Flüssen und Seen. Die Angaben zu jedem Ort sind im Internet nach Bundesländern und Landkreisen geordnet abrufbar.

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