Aktiv- & Skiurlaub Deutsche überquert im Ruderboot den Atlantik
6500 Kilometer ruderte die 34-Jährige Janice Jakait quer durch den Atlantik von Portugal bis Barbados. 140 Tage hatte sie für die Überquerung geplant, 90 Tage hat sie nur gebraucht. Am 21. Februar kam sie zurück ans Land - körperlich und emotional erschöpft, aber glücklich, ihr Ziel erreicht zu haben: Mit ihrer Aktion wollte sie ein Zeichen gegen den zunehmenden Unterwasserlärm in den Weltmeeren setzen. Was halten Sie davon? Stimmen Sie oben rechts ab!
Nach 90 Tagen am Ziel
Die Extrem-Ruderin Janice Jakait hat ihr Ziel erreicht: Der Atlantik ist überquert. Genau 90 Tage nach ihrem Start in Portugal hat Jakait am Dienstag die Ziellinie auf Barbados überquert, teilte ihr Management mit. Als "absolut emotionales Hardcore", beschreibt sie ihre Ankunft. "Ich kann kaum laufen. Ich bin doch in den letzten Stunden hier noch extrem gefordert gewesen mit dem Wind und total entkräftet. Es ist unbeschreiblich." Jetzt wolle sie sich erst wieder an das Leben an Land gewöhnen und ihre Erlebnisse verarbeiten - vielleicht in einem Buch, sagte die Ruderin. "Ich bin hier von Menschen plötzlich im Hafen empfangen worden, von Menschentrauben. Das ist mir alles im Moment ein bisschen zu viel."
6500 Kilometer im Ruderboot
Die ehemalige IT-Beraterin war am 23. November 2011 aufgebrochen und schneller vorangekommen als gedacht. Ursprünglich hatte sie für die insgesamt 6500 Kilometer lange Strecke etwa 140 Tage eingeplant. Dennoch werde man nach ein oder zwei Monaten schnell panisch, weil in der Kabine kein Platz sei, erzählte Jakait nach der Ankunft. "Dann bleibt nur, dass man rausgeht und rudert zur Abwechslung. Und so rudert man halt acht bis zwölf Stunden am Tag."
Die Aktion
Jakait, die aus dem nordbadischen Neulußheim (Rhein-Neckar-Kreis) stammt, hatte sich zwei Jahre lang intensiv vorbereitet. Zur Verpflegung hatte sie 250 Kilogramm Lebensmittel dabei - darunter Spezialnahrung und Schokoriegel. Ihr Hightech-Ruderboot ist für Stürme mit Zwölf-Meter-Wellen genauso gerüstet wie für eine mögliche Kollision mit einem 400 Meter langen Tanker.
Gegen den Unterwasserlärm
Mit ihrer Aktion wollte Jakait auch ein Zeichen setzen gegen den zunehmenden Unterwasserlärm in den Weltmeeren. "Meine Begegnungen mit Walen und Delfinen waren unglaublich", erzählte sie jetzt. "Sie haben mir Kraft gegeben und gezeigt, dass jeder Ruderschlag für die Kampagne für leisere Meere die Strapazen wert war. Ich hoffe, wir Menschen ändern unseren Umgang mit dem Meer und seinen Bewohnern." OceanCare-Präsidentin Sigrid Lüber gratulierte der Sportlerin und sagte dazu: "Die Leistung von Janice ist ein unschätzbarer Beitrag zur Aufklärung über die Unterwasserlärmverschmutzung und ein unüberhörbares Signal an die Entscheidungsträger."
Erst einmal ankommen
Jakait ist zwar schneller am Ziel gewesen, als sie ursprünglich geplant hatte, doch jetzt heißt es erst einmal wirklich ankommen und verarbeiten, was sie von der Reise mitbringt. Dazu gehören nicht nur die emotionalen Schreckensmomente, von denen die Ruderin erzählt: "Gerade das Erlebnis mit einem Wal, wo ich im Wasser war und wurde von einem Wal angestupst und hatte in dem Moment das Gefühl, es ist ein Hai und der will mich fressen." Sondern auch das eher ungewöhnliche Mitbringsel, über das die Ruderin nicht gerade glücklich ist. "Ich habe gesehen, ich habe ganz dicke Oberarme bekommen und sehe ein bisschen aus wie Popeye. Ich weiß nicht, ob ich weitere Verwendung dafür habe. Auf der anderen Seite glaube ich auch nicht, dass es das letzte Projekt in diese Richtung gewesen ist." Man kann also auf die nächste Aktion gespannt sein.