Flugreisen Flugzeug entgeht knapp Kollision mit Hai
Der Pilot traute seinen Augen nicht: Kurz vor der Landung in Neuseeland kam seiner Passagiermaschine ein ziemlich ungewöhnliches Flugobjekt entgegen. Den Funkspruch, den er daraufhin absetzte, werden die Lotsen am Boden wohl niemals vergessen.
1,44 Meter lang, bunt angestrichen, flugtauglich dank Helium im Bauch: Ein aufblasbarer Plastikhai aus dem Spielzeugladen hat einem Piloten in Neuseeland einen unvergesslichen Arbeitstag beschert. In einer Höhe von mehr als 1000 Metern sah er aus dem Cockpit einer Passagiermaschine der "Air New Zealand" das seltsame Flugobjekt. Er war noch etwa zehn Kilometer vom Zielflughafen in Christchurch entfernt, als er dem Tower per Funk mitteilte, dass er einen fliegenden Hai gesichtet habe. Wie neuseeländische Medien berichten, ereignete sich der Zwischenfall bereits am zweiten Weihnachtstag, wurde jedoch erst jetzt bekannt.
Es handelte sich bei dem Hai um ein Spielzeug namens "Air Swimmer", das in der vergangenen Weihnachtssaison in Neuseeland zu einem Verkaufshit wurde - auf YouTube wird es in einem Werbespot vorgestellt. Die fliegenden Plastiktiere sind in einer Hai- und einer Clownfisch-Version erhältlich und aus bis zu 15 Meter Entfernung per Fernsteuerung lenkbar. Im Flug bewegen sie ihre Schwanzflosse. In der Gebrauchsanleitung wird verboten, sie außerhalb geschlossener Räume fliegen zu lassen.
Eine Sprecherin der Fluglotsen in Christchurch sagte, man habe weitere Flugzeuge über die Position des Objekts informiert, kein anderer Pilot habe jedoch berichtet, es gesehen zu haben. Ob dies nun formal als sicherheitsrelevanter Zwischenfall gemeldet werde, sei noch nicht klar.
Eine echte Gefahr für ein Flugzeug sei so ein Mini-Heliumballon nicht, selbst wenn er in eine Turbine geraten würde, sagte Glenn Kenny, Chef der neuseeländischen Pilotenvereinigung, dem Nachrichtendienst "Fairfax NZ News". "Die Turbine würde wohl nicht stoppen, ein bisschen Schaden würde es allerdings schon anrichten." Bei Helium handle es sich um ein reaktionsträges Gas, es bestehe keine Gefahr durch eine mögliche Explosion. "Die größte Gefahr wäre, dass es den Piloten irritiert."