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Vornamen 2011: Die beliebtesten Vornamen des Jahres


Baby
Vornamen 2011: Ben schlägt Leon

dpa, t-online, mmh

Aktualisiert am 29.12.2011Lesedauer: 3 Min.
Mit welchem Namen soll ein Baby durch das Leben gehen?Vergrößern des Bildes
Vornamen 2011: Mit welchem Namen soll ein Baby durch das Leben gehen? (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Wie soll es denn heißen? Für 2011 ist diese Frage in Deutschland jetzt für fast alle in diesem Jahr geborenen Kinder beantwortet. Und wieder hat sich ein fleißiger Statistiker daran gemacht, die Namenslisten der Standesämter und Geburtskliniken auszuwerten. Der Trend: Kurz und knapp mögen es Deutschlands Eltern für ihre Babys. Keine Überraschung bei den beliebtesten Vornamen für Mädchen, aber ein neuer Spitzenreiter bei den Jungs.

Die beliebtesten Vornamen 2011

Es gibt keine amtliche Vornamensstatistik, doch er ist so etwas wie der Vornamen-Papst Deutschlands: Knud Bielefeld. Jahr für Jahr wertet er die Statistiken der Standesämter, der Geburtskliniken und Geburtshäuser aus. Das waren 2011 insgesamt 162.943 Meldungen aus 427 Quellen, aus denen sich diese Spitzenreiter herauskristallisierten: Mia und Ben.

Die Top 20 der Vornamen 2011

Mädchen Junge
1 Mia 1 Ben
2 Emma 2 Leon
3 Hannah / Hanna 3 Lucas / Lukas
4 Anna 4 Finn / Fynn
5 Lea / Leah 5 Jonas
6 Leonie / Leoni 6 Maximilian
7 Lina 7 Luis / Louis
8 Marie 8 Paul
9 Sophia / Sofia 9 Felix
10 Lena 10 Luca / Luka
11 Emilie / Emily 11 Noah
12 Lilli / Lilly / Lili 12 Tim / Timm
13 Laura 13 Elias
14 Sophie / Sofie 14 Max
15 Lara 15 Julian
16 Amelie 16 Philip / Philipp
17 Emilia 17 Moritz
18 Nele / Neele 18 Niclas / Niklas
19 Johanna 19 Alexander
20 Sarah / Sara 20 Jan
21 Luisa / Louisa 21 Jacob / Jakob
22 Maja / Maya 22 Tom

(Quelle: Knud Bielefeld / www.beliebte-vornamen.de)

Neuer Spitzenreiter bei den Jungs

Mia ist und bleibt an der Spitze: Zum dritten Mal in Folge haben Eltern für ihre neugeborenen Mädchen diesen Vornamen am häufigsten gewählt, das schaffte bisher nur Anna in den Jahren 2001, 2002, 2003. Bei den Jungen verdrängt Ben 2011 den bisherigen viermaligen Favoriten Leon auf Platz zwei, wie der Hobbynamensforscher Knud Bielefeld mitteilte.

Keine offizielle Statistik

Bei den Mädchen steht auf Platz zwei Emma, gefolgt von Hanna/Hannah und Anna. Lukas/Lucas und Finn/Fynn belegen die Plätze drei und vier der Jungensliste. In diesem Jahr wertete Bielefeld rund ein Viertel aller Namen der 2011 in Deutschland geborenen Babys aus.

Das steckt hinter den Zahlen

Das sind aber nicht nur trockene Zahlen, schließlich werden die Kinder ihr ganzes Leben lang von diesem Namen begleitet. Bielefeld hat sich Gedanken gemacht, was das im Alltag bedeuten wird: Bei der Einschulung des Geburtsjahrgangs 2011 wird es dann bei einer Klassenstärke von 25 Kindern wohl in jeder dritten Schulklasse eine Mia geben, aber eine Helena - Platz 50 - nur in jeder 20. Klasse.

2,6 Prozent aller Mädchen tragen den Namen Mia. Der wurde in 14 Bundesländern am häufigsten vergeben, Ausnahmen bilden nur das Saarland und Bayern mit dem Namen Anna. Bei den Jungs ist es Ben, der seinen Namen mit vielen Mitschülern teilen wird. In 13 Bundesländern ist Ben der Favorit, in Berlin ist es Felix, in Bayern Maximilian und in Hamburg Leon.

Wenige Buchstaben - große Vielfalt

Mit 6464 unterschiedlichen Mädchen- und 5944 Jungennamen hat Bielefeld eine große Vielfalt gefunden. Manchmal macht schon ein Buchstabe eine großen Unterschied aus: Lena, seit den achtziger Jahren ein sehr beliebter Vorname, ist in diesem Jahr durchweg von Lina überholt worden. Zum ersten Mal habe es auch Sophia in die Top Ten geschafft. Immer beliebter wird zudem Oskar - allerdings nicht in allen Bundesländern.

Fakten zu den Namen 2011

  • 17 Prozent aller Mädchen tragen einen Namen aus den Top Ten, ebenso 17 Prozent der Jungs
  • Der Vorsprung von Mia und Ben zu den Zweitplazierten ist deutlich
  • 2,6 Prozent der Mädchen heißen Mia, 2,4 Prozent der Jungs Ben
  • 50 Prozent der Mädchen haben einen Namen aus den Top 59 und 50 Prozent der Jungs haben einen Namen aus den Top 60

Wo bleibt Mohammed?

Immer wieder wird Knud Bielefeld gefragt, warum Mohamed nicht in den Top 20 auftaucht. Wurde die Statistik womöglich manipuliert? Bielfeld erklärt es statistisch: "Auf den Punkt gebracht: Wenn jeder fünfte in Deutschland geborene Junge mit muslimischen Eltern Mohammed heißen würde, wäre dieser Name die Nummer 1 der deutschen Jungennamenhitliste." Diese Fakten stehen dahinter:

Damit Leon im Jahr 2010 Spitzenreiter wurde, musste sich ein Prozent aller Jungs-Eltern für diesen Namen entscheiden. Hätten 22 Prozent aller in Deutschland lebenden muslimischen Eltern ihre in dem Jahr geborenen Jungs Mohammed genannt - mit allen Varianten wie Muhammad, Mohammat, Mohamed - hätte dieser Name Leon überholt. Das wären 2010 insgesamt 6800 kleine Mohammeds gewesen, es erhielten aber weniger als 2000 Jungs diesen Vornamen.

Die meisten Familien in Deutschland mit muslimischen Wurzeln stammen aus der Türkei, die Eltern schöpfen aus einer großen Vielfalt dort üblicher Vornamen, Mohamed spielt dabei keine so wichtige Rolle. In anderen europäischen Ländern, vor allem Großbritannien, stammen wesentlich mehr der muslimischen Einwohner aus Pakistan, Bangladesh oder Indien. Dort ist es üblich, den Erstgeborenen Mohamed zu nennen, der Rufname kann allerdings ein ganz anderer sein. Für die Statistik allerdings zählt der amtlich beurkundete Name.

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