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Türkische Riviera: das neue Mallorca?


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Türkische Riviera
Türkische Riviera: das neue Mallorca?

Hans-Werner Rodrian, srt

Aktualisiert am 19.07.2011Lesedauer: 4 Min.
Der Ölüdeniz, berühmtester Strand der Türkei, liegt 16 km von Fethiye entferntVergrößern des Bildes
Der Ölüdeniz, berühmtester Strand der Türkei, liegt 16 km von Fethiye entfernt (Quelle: Rodrian / srt)

Tempel und Theater im Grünen, Badestrände ohne Ende und Fünfsternehotels zum Dreisternepreis: Kein Wunder, dass die Türkische Riviera dabei ist, Mallorca als Top-Reiseziel abzulösen. 2010 flogen mehr deutsche Pauschalurlauber laut einer Analyse des Touristik-Dienstleisters Traveltainment nach Antalya als nach Palma. Für die Studie wertete der Anbieter zwei Millionen Online-Buchungen aus. Für alle, die noch unschlüssig sind, wohin es dieses Jahr gehen soll, stellen wir die schönsten Ziele an der türkischen Küste vor. Denn jeder Strandabschnitt an der 600 Kilometer langen Küste zwischen Bodrum und Side hat seine ganz speziellen Freunde. Sehen Sie einige der schönsten Ecken der Türkischen Riviera in unserer Foto-Show.

Trendziel Bodrum: Party und Lebensfreude

Jugendliche in Istanbul und Hamburg sind sich einig: Ihr Trendziel heißt Bodrum. Zwischen Kreuzritterburg und weißen Würfelhäuschen drängen sich Musikkneipen, Jazzlokale und Fischtavernen direkt am Wasser. Nirgendwo swingt das Leben so wie hier. Bodrum gilt als das Saint Tropez der Türkei. In der Monster-Disco Halikarnas spucken marmorne Götterköpfe Laserstrahlen, und im Bazar lockt die breiteste Auswahl falscher Nobelmarken. Was man freilich wissen sollte: Bodrum hat kaum Sandstrand, so ist man auf die Badeboote angewiesen, die täglich entlang der zauberhaften Küste ausschwärmen. Oder man quartiert sich gleich in einer der ruhigen, familiären Nachbarbuchten ein.

Marmaris: Traum der Segler

Üppige Kiefernwälder, kleine Inseln und dazwischen eine Bucht, wie sie schöner kein Landschaftsgärtner modellieren könnte: Marmaris heißt der Traum der Segler. Ein ganzer Wald von Masten wiegt sich vor den prächtigen Palmen an der Promenade. Durch die teppichbehängten Sträßchen zu Füßen des kleinen Burgbergs zieht der Duft von neuem Leder. Kenner meiden die lieblos hochgezogenen Einfachhotels am Weststrand. Mehr Ruhe genießt, wer eins der Clubhotels mit eigenem Strand bucht oder gleich in den Nachbarbuchten Turunc oder Icmeler Quartier bezieht. Noch ein paar Kilometer weiter, in Bozburun, lockt türkische Idylle wie einst: Vom himmelblau gestrichenen Tisch in der einfachen Taverne blickt man auf den kieseldurchsetzten Naturstrand. Was gibt es schöneres, als Marmaris auf einem Segelboot zu verlassen? "Mavi Tur" heißt die berühmte Blaue Route entlang der lykischen Küste. Gemütlich tuckert der dickbäuchige Motorsegler von Bucht zu Bucht, während sich die Passagiere an Deck in der kleinasiatischen Sonne räkeln. Einer der schönsten Plätze: Iztuzu. Auf der Sandzunge zwischen offenem Meer und dem Schilf-Labyrinth des Köycegiz-Deltas laichen Meeresschildkröten im Angesicht der antiken Ruinenstadt Kaunos. Am nächsten Tag lockt schon Ölüdeniz, der Lagunenstrand mit dem glasklarsten türkisfarbenen Wasser, das man sich vorstellen kann. Und noch einen Tag später streicht das Boot mit dem Kiel über die versunkene Stadt Kekova, deren antike Straßen deutlich im Wasser zu erkennen sind.

Kalkan: Ursprüngliches Küstendorf

Bester Platz für einen längeren Aufenthalt an dieser ursprünglichen Küste ist das Künstlerdorf Kalkan. Winzige Straßenlokale schmiegen sich zwischen weißgetünchten alten Holzhäusern; klassische Klaviermusik plätschert sanft über romantische Dachcafés und liebevoll geführte kleine Hotels. Direkt im Dorf hat Kalkan nur Felsstrände. Doch mit dem Dolmus, dem Sammeltaxi, ist man schnell bei den Ruinen des antiken Patara. Und dahinter: 18 Kilometer lang nur Sand, Sand, Sand.

Die Touristenstadt: Antalya

Mit der weiten Bucht von Antalya beginnt eine ganz andere Türkei. Kemer heißt der wohl schickste Ort der "Türkischen Riviera". An einer waldgrünen Bucht wuchs inmitten von Orangen und Granatäpfelhainen dieses Musterprojekt der türkischen Tourismusplanung. Eine supermoderne Bergbahn hinauf ins Taurusgebirge ist die Attraktion für Wanderer. Wer hierher kommt, hat aber auch sein Tennis-Racquet dabei, probiert mal Seidenmalerei im Kreativatelier des Clubhotels und wirft sich zum abendlichen Gala-Buffet richtig in Schale: Am besten in Weiß, da wirkt die frische Sonnenbräune doppelt gut. Ein Hotel sieht aus wie der Kreml, ein anderes wie die untergegangene Titanic: Genau, Sie sind in Lara, dem Badevorort der Küstenhauptstadt Antalya. Nirgendwo an der türkischen Riviera sind die Preise so scharf kalkuliert, die Hotels so perfekt mit Riesenrutschen und Wellnesszentren ausgestattet. Flair darf bei Riesenherbergen von bis zu 4000 Gästen freilich niemand erwarten und Ruhe auch nicht - der Flughafen liegt schräg hinter den Hotels.

50 Luxushotels rund um Belek

50 Luxushotels im Pinienwald, und von keinem aus sieht man die anderen: Das ist Belek, die touristische Vorzeigeregion der Türkei. Auch Design-Herbergen wie das stylische "Adam & Eve" und zehn Golfplätze können freilich nicht verbergen, dass es kein wirkliches Zentrum oder gar ein gewachsenes Dorf gibt. Dafür einen tollen Strand - mehr als zwölf Kilometer lang lockt er Wasserratten und Strandläufer gleichermaßen. Welcher Ferienort hat schon ein eigenes Amphitheater vor dem Dorftor? Side hat's. Riesig und rund steht es da in den Sanddünen. Grandios ist der Blick von den obersten Stufen: Spielzeuggroß wirken die Menschen in den malerischen Gassen, die alle hinaus münden auf das blaue Meer. Bis zum Horizont ziehen sich beiderseits des kleinen Orts die riesigen Strandsicheln samt komfortablen Hotels und einer nagelneuen Strandpromenade. Flach und kinderfreundlich läuft das Meer auf den grobkörnigen Sand aus. Am schönsten ist Side abends in der Vor- und Nachsaison, bei einem kleinen Spaziergang hinaus zum Apollo-Tempel. Unvermittelt erheben sich fünf schneeweiße Säulen am Ende der Landzunge, dahinter verschwindet die Sonne im Abendrot. Kann Badeurlaub schöner sein?

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