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Neuer Duden: Diese Wörter stehen jetzt drin – und diese wurden gestrichen


29. Auflage
Diese Wörter fliegen aus dem Duden

Von dpa, jb

19.08.2024Lesedauer: 2 Min.
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Der neue Duden enthält 3.000 zusätzliche Begriffe: Dafür mussten einige Wörter weichen. (Quelle: Jens Kalaene/dpa/dpa-bilder)
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Krisen und soziale Veränderungen machen sich auch in der Sprache bemerkbar. Der Duden greift Trends auf. Welche Wörter haben es in die Neuauflage geschafft?

Er ist wieder dicker geworden: Der neue Duden wurde um 3.000 Wörter erweitert, darunter "Balkonkraftwerk", "Deutschlandticket", "ChatGPT", "Granola", "Klimakleber" oder auch "Ukrainekrieg".

"Der Duden ist Spiegel seiner Zeit. Diese Wörter sagen etwas darüber aus, was in den letzten drei bis vier Jahren passiert ist", sagte Chefredakteurin Kathrin Kunkel-Razum der Deutschen Presse-Agentur. Am Dienstag erscheint nach vier Jahren Pause die 29. Auflage des bekanntesten Nachschlagewerks der deutschen Rechtschreibung.

Veränderungen in drei Bereichen

Mit 151.000 Stichwörtern ist die gedruckte Ausgabe demnach so umfangreich wie noch nie. Die größten Sprachveränderungen der vergangenen Jahre lassen sich laut Kunkel-Razum zugespitzt auf drei Bereiche reduzieren: Krise, Krieg und Kochen.

Neu in den Duden aufgenommen wurden unter anderem:

  • Bauchmensch
  • Bondage
  • Coronapandemie
  • Coronaleugner/-in
  • Entlastungspaket
  • Extremwetterereignis
  • Flugabwehrsystem
  • Gasmangellage
  • Intimbehaarung
  • Hackenporsche
  • Tahini
  • Träumchen
  • Kontaktgrill
  • Quetschie
  • Reiskocher
  • Selbstfürsorge
  • Siebträgermaschine

Diese Wörter fliegen aus dem Duden

Neben Neuaufnahmen streicht die Duden-Redaktion auch immer wieder Wörter, die selten genutzt werden. In der aktuellen Ausgabe seien 300 Wörter entfernt worden, so Kunkel-Razum. Dazu zählen unter anderem:

  • Bildschirmlexikon
  • bedünken
  • Frigidär (Kühlschrank),
  • geeignetenorts
  • Haushaltungswesen
  • Kadmiumlegierung
  • Rationalisator (Beschreibung aus der DDR für einen Angestellten mit Rationalisierungsaufgaben)
  • Speckhals
  • UMTS-Handy

Gestrichene Schreibvarianten:

  • Tunfisch
  • Spagetti

"Das Streichen fällt viel schwerer als die Aufnahme von Wörtern", so die Linguistin. Es sei schwieriger nachzuweisen, dass ein Wort nur noch selten genutzt wird als umgekehrt. Und manchmal würden Streichungen auch rückgängig gemacht. Das Wort "Hackenporsche" (scherzhaft für einen Einkaufsroller) fehlte im letzten Duden und erlebte nun ein Comeback. "Wir haben Beschwerden bekommen, dass das Wort gestrichen wurde", erzählt Kunkel-Razum.

Info: Wer die gestrichenen Wörter vermisst, kann sich auch den Duden "Was nicht mehr im Duden steht" besorgen.

Komma vor einem erweiterten Infinitiv wieder obligatorisch

Das nach seinem Namensgeber Konrad Duden benannte Nachschlagewerk galt jahrzehntelang als verbindlich. Durch die Rechtschreibreform von 1996 wurde das Monopol gebrochen. Maßgebende Instanz ist der Rat für deutsche Rechtschreibung, der das "amtliche Regelwerk" herausgibt. Es besteht aus einem Regelteil und einem Wörterverzeichnis. Nachschlagewerke wie der Duden bereiten diese Regelungen alltagstauglich auf.

Laut Kunkel-Razum enthält die neue Ausgabe auch die rechtschreiblichen Änderungen, die der Rat für deutsche Rechtschreibung auf seiner letzten Sitzung der dritten Amtsperiode Ende 2023 verabschiedet hat. Dazu zähle etwa die Regel, dass das Komma vor einem erweiterten Infinitiv wieder obligatorisch ist.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • duden.de PM vom 19.08.2024
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