Anpassung an "internationale Gepflogenheiten" Änderung beim Personalausweis und Reisepass geplant
Künftig soll der Doktortitel nicht mehr im Pass erwähnt werden – zumindest nicht mehr vor dem Nachnamen. Was sind die Gründe?
Die Bundesregierung streicht laut einem Medienbericht den Doktortitel vor dem Nachnamen in Personalausweisen und Reisepässen. Die Ampelkoalition folge damit "internationalen Gepflogenheiten", berichtet die "Rheinische Post" am Mittwoch unter Berufung auf eine der Redaktion vorliegende Verordnung des Bundesinnenministeriums.
Irreführung der Abkürzung
Das Voranstellen der Buchstaben "DR." könne dem Dokument zufolge bei ausländischen Grenzbehörden Irritationen hervorrufen, "da die beiden Buchstaben oftmals für die Anfangsbuchstaben des Familiennamens gehalten werden". Das führe zu Verzögerungen bei den Grenzkontrollen, heißt es in dem Bericht.
"Die Koalition hat sich auf ein Vorgehen geeinigt, das einen zentralen Bestandteil unserer Kritik aufnimmt und Missverständnisse beim Auslesen von Ausweisdokumenten im Ausland ausräumt", sagte Grünen-Fraktionsgeschäftsführerin Irene Mihalic der "Rheinischen Post".
Kein Titel mehr im Pass?
Doch ganz gestrichen wird der akademische Titel aus dem Ausweis nicht. Laut Verordnung soll der Titel künftig in einem neu geschaffenen Datenfeld eingetragen werden können. Allerdings auf der Rückseite des Personalausweises und auf der Seite 1 des Reisepasses.
Allerdings kann es noch immer zu einer vollständigen Streichung des Doktortitels aus dem Pass kommen. Denn laut dem Bericht beriet der Petitionsausschuss des Bundestages vor einiger Zeit über einen entsprechenden Antrag, so die "Rheinische Post".
Regierungen hatten bereits mehrfach versucht, akademische Titel aus Ausweisen streichen zu lassen – sowohl 2007 als auch 2011. Doch immer scheiterte der Antrag an der Mehrheitsfindung. In diesem Jahr soll die Maßnahme jedoch eingeführt werden.
- Nachrichtenagentur dpa
- rp-online.de "Doktortitel vor Nachname im Pass verschwindet"