Zutrauliche Reptilien Dieses Haustier kann Salmonellen übertragen
Immer mehr Menschen entdecken die Bartagamen als Haustiere. Doch sie können auch eine Gefahr für die Gesundheit darstellen, wie eine Studie zeigt.
In Deutschland leben fast 35 Millionen Haustiere – Tendenz steigend. Vor zehn Jahren, im Jahr 2014, waren es noch 28,5 Millionen. Reptilien sind unter den ganzen Katzen, Hunden, Kaninchen und Vögeln zwar noch immer Exoten. Allerdings entdecken immer Menschen, dass Reptilien mehr als nur Anschauungsobjekte in Terrarien sind.
Bartagamen zählen zu den Reptilien, die sich gut als Haustier halten lassen. Sie können sehr zutraulich sein und eine Bindung zu ihrem Halter aufbauen. Der "New York Times" erklärte Dr. La'Toya Latney, Präsidentin der Vereinigung von Reptilien- und Amphibien-Tierärzten in den USA, Bartagamen seien "der Golden Retriever der Reptilienwelt in Bezug auf die Handhabung". Golden Retriever gelten als ausgesprochen freundlich und sind die klassischen Familienhunde.
Bartagamen lösten Salmonellen-Ausbrüche aus
Allerdings scheint die Haltung von Bartagamen, die im Englischen den putzigen Namen "bearded dragon" ("bärtiger Drache") tragen, für die Halter nicht komplett unbedenklich zu sein. Eine Studie des US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) hat ergeben, dass in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen, darunter auch Säuglinge, an Salmonelleninfektionen erkranken, die auf die kleinen Echsen zurückzuführen sind.
Laut der Untersuchung kam es 2021 und 2022 zu einem Ausbruch einer seltenen Salmonellenart, die Dutzende Menschen krank machte. Die Quelle der Infektion wird auf Bartagamen zurückgeführt, die höchstwahrscheinlich aus derselben Zuchtanlage in Südostasien stammen. Im vergangenen Jahr habe es zudem in 20 US-Bundesstaaten einen Salmonellenausbruch gegeben, bei dem fast drei Dutzend Menschen betroffen waren, von denen zehn im Krankenhaus behandelt werden mussten. Todesfälle wurden allerdings nicht gemeldet.
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So können sich Halter schützen
Bartagamen sind in Australien heimisch, doch die meisten Exemplare, die an Haustierbesitzer verkauft werden, stammen aus Zuchten. Das bedeutet aber nicht, dass sie keine Salmonellen haben. Viele tragen die Bakterien in ihrem Darm. Für die Bartagamen sind Salmonellen nicht gefährlich – für den Menschen schon.
Die Bakterien werden mit dem Kot ausgeschieden und können so in das Terrarium, die Wohnung oder auf die Haut der Reptilien gelangen. Deshalb sollte man sich immer die Hände waschen, wenn man eine Bartagame angefasst hat – besonders, wenn man danach mit kleinen Kindern spielt oder Essen zubereitet. Das CDC warnt auch davor, die Tiere zu küssen oder mit ihnen zu kuscheln. Auch sollte man in ihrer Gegenwart nicht essen oder trinken.
Latney erklärte in dem "Times"-Artikel, dass man generell Vorsicht walten lassen sollte, wenn man die Tiere frei in der Wohnung herumlaufen lässt. Denn so steige die Wahrscheinlichkeit, dass die Reptilien krank werden oder sich verletzen.
- nytimes.com: "Pet Dragons Linked to Rare Salmonella Strain in U.S. and Canada"