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Seesterne bestehen wohl nur aus Köpfen: Neue Erkenntnisse über Anatomie


Wissenschaftler finden heraus
Seesterne bestehen offensichtlich nur aus Köpfen

Von t-online, lhe

08.11.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0258886652Vergrößern des Bildes
Ein Seestern am Strand: Sind das etwa alles Köpfe? (Quelle: IMAGO/imageBROKER/alimdi / Arterra/imago-images-bilder)

Seesterne bestehen anscheinend nur aus Köpfen, wie Forscher herausgefunden haben. Ihre ungewöhnliche Anatomie könnte schon seit Millionen Jahren existieren.

Seesterne sind seltsame Wesen. Im Versuch, ihr uniformes Aussehen irgendwie zu interpretieren, könnte man meinen: oben ist der Kopf, die beiden seitlichen Zipfel sind die "Arme" und die unteren die "Beine". In künstlerischen Darstellungen sehen Seesterne auch genau so aus – man denke nur an Patrick Star von "Spongebob Schwammkopf".

Diese Annahme ist aber weit gefehlt. Wissenschaftler konnten die Anatomie der Meeresbewohner nun endlich entschlüsseln. Das Ergebnis ist ein wenig gruselig. Der Untersuchung zufolge, die in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlicht wurde, bestehen Seesterne mehr oder weniger nur aus Köpfen.

Die Forschenden von der Stanford University (US-Bundesstaat Kalifornien) haben mithilfe spezieller Genanalyse-Techniken untersucht, in welchen Teilen des Körpers von Fledermaus-Seesternen (Patiria miniata) typische Kopf- und Rumpfgene aktiv sind. So konnten sie herausfinden, wo welche Körperteile genau sitzen.

Seesterne krabbeln "nur noch als Kopf über den Meeresboden"

Dabei fanden die Wissenschaftler über den ganzen Körper der Seesterne verteilt Genmerkmale des Kopfes – in der Mitte sowie in den fünf Armen der Stachelhäuter. Was seltsam ist: Rumpf-Gensignaturen konnten die Forschenden nur in den äußeren Spitzen der Arme feststellen.

Der Veröffentlichung zufolge bedeute das, dass Seesterne praktisch nur aus Köpfen bestehen. Einer der Co-Autoren der Studie schrieb dazu: "Es ist, als ob dem Seestern der Rumpf komplett fehlt und er nur noch als Kopf über den Meeresboden krabbelt".

Und das schon seit mindestens 480 Millionen Jahren. Die Wissenschaftler schätzen, dass die Stachelhäuter ihre ungewöhnliche Anatomie schon sehr früh in ihrer Evolution entwickelt haben müssen. Um ihre Annahme zu bestätigen, wollen sie nun auch andere Stachelhäuter wie Seeigel und Seegurken untersuchen.

Verwendete Quellen
  • nature.com: "Molecular evidence of anteroposterior patterning in adult echinoderms"
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