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Gendefekt entdeckt: Kälber werden nicht älter als sechs Wochen


Landwirtschaft
Gendefekt entdeckt: Kälber werden nicht älter als sechs Wochen

Von t-online, kma

11.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Holstein-Kälber im Stall: Bei der Rasse der Holsteiner wurde ein neuer Gendefekt entdeckt.Vergrößern des Bildes
Holstein-Kälber im Stall: Bei der Rasse der Holsteiner wurde ein neuer Gendefekt entdeckt. (Quelle: Design Pics/imago-images-bilder)
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Wenn Kälber nicht älter als sechs Wochen werden, könnte ein Gendefekt dahinter stecken. Forscher aus den USA haben das Phänomen untersucht.

Ist ein Kalb in den ersten Wochen des Lebens deutlich schwächer als andere, kann ein neu entdeckter Gendefekt dahinterstecken. Das zeigt eine neue Studie zur Rasse der Holstein Kühe.

Die Untersuchungen wurden von Dr. Chad Dechow von der Penn State University und dem United States Department of Agriculture (USDA) durchgeführt. Sie zeigen, dass die meisten untersuchten Kälber mit diesem Defekt, den die Forscher "Calf Recumbency" nennen, nicht älter als sechs Wochen wurden.

Betroffene neugeborene Kälber zeichnen sich dadurch aus, dass sie bei der Geburt oder kurz danach schwach sind und nicht stehen können, obwohl sie ansonsten gesund scheinen.

Forschungsergebnisse und Testmöglichkeiten

Dechow verglich die Genotypen von 18 betroffenen und 26 nicht betroffenen Kälbern. Der Forscher stellte fest, dass die Mutation, die die Recumbency verursacht, auf Chromosom 16 liegt. Sie fanden heraus, dass alle betroffenen Kälber zwei Kopien des DNA-Segments geerbt haben, auf dem der Gendefekt basiert. Eines von jedem Elternteil.

Weitere Analysen führten zur Identifizierung des eigentlichen Gens, das Recumbency verursacht. Durch die Rückverfolgung des Stammbaums wurde ein gemeinsamer, 2008 geborener Vater sowohl in der väterlichen als auch in der mütterlichen Linie aller betroffenen Kälber identifiziert.

Forscher arbeiten aktuell an einem Test, der auf alle genotypisierten Tiere angewendet werden kann. Dieser soll in Zukunft Tiere mit der Genmutation bestimmen können. Bis der Test auf dem Markt ist, ist es wichtig, dass Landwirte den Verdacht auf einen Defekt in ihren Herden melden. In Zusammenarbeit mit Tierärzten sollen Gewebeproben entnommen und untersucht werden.

Genetischer Defekt nicht immer Grund für Schwäche

Eine der Herausforderungen bei diesem speziellen Defekt besteht jedoch darin, dass Probleme mit dem Liegen bei neugeborenen Kälbern mehrere Ursachen haben können. Neben dem genetischen Defekt können neugeborene Kälber manchmal auch aufgrund eines physischen Traumas durch eine schwierige Geburt oder aufgrund von Ernährungsmängeln nicht stehen.

Züchter sollten nach neugeborenen Kälbern Ausschau halten, die entweder unmittelbar nach der Geburt oder innerhalb der ersten sechs Lebenswochen Schwäche- oder Lähmungserscheinungen zeigen und diese Tiere melden.

Verwendete Quellen
  • agrarheute.com "Neuer Gendefekt entdeckt: Wenn Kälber nicht älter als 6 Wochen werden"
  • dairyherd.com "New Genetic Defect Discovered in Holsteins"
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