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Unfälle mit E-Scootern: Statistik über die häufigsten Unfallursachen


Die häufigsten Vergehen
Unfallstatistik zeigt: So gefährlich sind E-Scooter

Von dpa, ccn

Aktualisiert am 10.05.2023Lesedauer: 3 Min.
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Ein E-Scooter liegt auf dem Gehweg: Die Zahl der Unfälle ist deutlich gestiegen. (Quelle: IMAGO/Foto: Sabine Brose/Sorge)
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E-Scooter sind in vielen Städten Teil des Verkehrsalltags geworden. Doch wie gefährlich sie wirklich sind, zeigen die Unfallzahlen. Zwei Ursachen liegen vorn.

8.260 Mal sind E-Scooter-Fahrer im vergangenen Jahr in Unfälle verwickelt gewesen. Das sind 49 Prozent mehr als noch 2021, heißt es vom Statistischen Bundesamt unter Berufung auf vorläufige Zahlen.

Nicht nur die Zahl der Unfälle ist deutlich angestiegen, sondern auch die Zahl der Toten: Elf Menschen kamen ums Leben (2021: fünf). 1.234 Menschen wurden bei den Unfällen im Jahr 2022 schwer verletzt, 7.651 leicht.

Das steckt hinter den Unfällen

Woran liegt es, dass die Zahlen so extrem gestiegen sind? Vor allem an der gestiegenen Zahl der E-Scooter, heißt es von der Behörde: Die meisten sind als Sharing-Fahrzeuge von Anbietern wie Tier, Bolt oder Lime unterwegs. Und die haben ihr Geschäftsgebiet vor allem in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Dort wurden knapp 65 Prozent der Unfälle mit Personenschäden registriert. Fahrrad- oder E-Bike-Unfälle kommen übrigens statistisch gesehen deutlich seltener vor.

Am Lenker stehen vorwiegend jüngere Menschen, deshalb verunglücken sie besonders häufig. 40,2 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer waren der Statistik zufolge jünger als 25 Jahre. Mehr als 80 Prozent der Verunglückten waren selbst mit dem E-Scooter unterwegs, darunter auch zehn der elf Getöteten. Bei rund 36 Prozent der Unfälle mit Personenschaden gab es keinen Unfallgegner, in rund einem Drittel war der Unfallgegner ein Auto.

Im gesamten Unfallaufkommen spielten die E-Scooter allerdings eine geringe Rolle. Sie waren an 2,9 Prozent der im vergangenen Jahr insgesamt in Deutschland registrierten 288.000 Verkehrsunfälle mit Personenschaden beteiligt. 2021 war der Anteil mit 2,1 Prozent noch etwas geringer.

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Das sind die häufigsten Vergehen

Laut der Statistik legte die Polizei den Verunfallten vergangenes Jahr in 8.497 Fällen Fehlverhalten zur Last – davon können auch mehrere Faktoren zusammen kommen. In 18,6 Prozent der Fälle wurden die Fahrbahn oder Gehwege vorschriftswidrig benutzt, in 18 Prozent waren die Fahrer alkoholisiert und in 7,2 Prozent zu schnell unterwegs.

Die kleinen Roller mit Elektroantrieb werden oft nicht ordnungsgemäß abgestellt und blockieren Bürgersteige und Radwege. Unfälle, die von unachtsam abgestellten E-Scootern verursacht wurden, sind in der Statistik nicht enthalten.

E-Scooter: Diese Regeln gelten

Die Scooter sind in Deutschland seit knapp vier Jahren als sogenannte Elektrokleinstfahrzeuge erlaubt, sie dürfen maximal 20 km/h schnell sein. Der Radweg muss benutzt werden, soweit vorhanden, ansonsten die Fahrbahn, der Bürgersteig ist tabu. Das Fahren zu zweit ist ebenfalls untersagt.

Das fordern Experten jetzt

Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer, forderte angesichts der Unfallzahlen mehr E-Scooter-Kontrollen seitens der Polizei. Ein deutlich schnellerer Ausbau der Radinfrastruktur würde zudem das Fahren auch auf den Scootern sicherer machen.

Unterschieden werden müsse zwischen Leih-Scootern und solchen im Privatbesitz, deren Fahrer sich weitaus häufiger an die Regeln hielten, mit ihren Fahrzeugen besser umgehen könnten und eher einen Helm trügen.

Die Verleiher forderte der Experte auf, für mehr Sicherheit zu sorgen. Mittels des sogenannten Geofencings sei es möglich, die Geschwindigkeit von Scootern automatisch zu drosseln, wenn sie auf dem Gehweg unterwegs sind. Auch das Fahren zu zweit sowie wildes Abstellen lasse sich technisch unterbinden. "Alles aufwendige Dinge, aber machbar", sagte Brockmann.

In Paris wurden E-Scooter infolge einer Bürgerabstimmung mittlerweile verboten. In Deutschland gibt es immer wieder Diskussionen über E-Scooter in Städten und ihre Rolle für die Sicherheit von Fahrern, Fußgängern und Fahrradfahrern.

Die Scooter würden als schnell verfügbares Transportmittel häufig zu Trunkenheitsfahrten benutzt, kritisierte der TÜV-Verband. "Die personellen Kapazitäten für diesen Kernbereich der Polizeiarbeit müssen erhöht werden, um Alkohol- und Drogenverstöße konsequent zu ahnden. E-Scooter sind keine Spielzeuge", mahnte der Verband.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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