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Lidl: Hühnerfleisch-Skandal – multiresistente Keime in vielen Proben


Bei Hühnerfleisch
Lidl: Multiresistente Keime in 71 Prozent der Proben nachgewiesen

Von t-online, lhe

10.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Discounter LidlVergrößern des Bildes
Das Logo des Discounters an einer Lidl-Filiale. (Quelle: Matthias Balk/dpa/Archivbild/dpa)
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Eine Untersuchung der Albert Schweitzer Stiftung hat in vielen Proben von Lidl-Hühnerfleisch multiresistente Keime gefunden. Das kann gefährlich werden.

Dass konventionell erzeugtes und sehr günstiges Fleisch nicht unbedingt die beste Qualität haben kann, ist kein Geheimnis mehr. Doch krank sollte es uns nicht machen. Das ist beim Hühnerfleisch der Lidl-Eigenmarke "Metzgerfrisch" aber nicht unbedingt auszuschließen, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt, die von der Albert Schweitzer Stiftung in Auftrag gegeben wurde.

Dabei kam heraus, dass bei 71 Prozent der Proben multiresistente Keime nachgewiesen wurden, auf einigen Fleischstücken wurden teils sogar gefährliche Krankheitserreger gefunden. Bei den resistent Keimen handelte es sich in der Mehrzahl der Fälle (75 Prozent) um den Fäkalkeim Escherichia coli. Dieser kann diverse Erkrankungen wie Harnwegs- oder Magen-Darm-Infekte auslösen und im schlimmsten Falle sogar zu einer Blutvergiftung führen.

Insgesamt wurden von dem beauftragten Labor 51 Hühnerfleischproben getestet, die im Januar und Februar 2023 in acht zufällig ausgewählten Lidl-Märkten in ganz Deutschland gekauft wurden. Alle Produkte hatten die Haltungsform-Stufe 2, "Stallhaltung Plus". Nur sechs Proben waren unauffällig.

Hohe Keimbelastung von Hühnerfleisch liegt an Mast

Der Mitteilung der Albert Schweitzer Stiftung zufolge liegt die hohe Keimbelastung vor allem an den Bedingungen der Hühnermast. In den vergangenen Monaten veröffentlichte Videoaufnahmen von den Tierschutzorganisationen um die Stiftung zeigen teils erschreckende Zustände in den Mastbetrieben.

Auch der hohe Antibiotikaeinsatz ist problematisch und führt dazu, dass es bei Tieren und Menschen immer mehr Resistenzen gegen Antibiotika gibt. Selbst die Einhaltung gängiger Hygiene- und Zubereitungsregeln gewährleistet nicht immer, dass Keime abgetötet werden.

Die Albert Schweitzer Stiftung und 15 andere Tierschutzorganisationen verlangen nun Konsequenzen von Lidl. Sie fordern von dem Discounter, der Europäischen Masthuhn-Initiative beizutreten und seine Tierschutzstandards für die Hühnermast anzugeben. Lidl hat sich bisher noch nicht zu den Enthüllungen geäußert.

Verwendete Quellen
  • albert-schweitzer-stiftung.de: "Krankheitserreger auf Lidl-Fleisch"
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