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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Enthalten in Cola und Süßigkeiten Mangel an Gummiarabikum: Diese Produkte könnten knapp werden
Gummiarabikum ist Bestandteil einiger Lebensmittel, Kosmetika und Medikamente. Doch nun könnte ein Mangel drohen. Was bedeutet das für Verbraucher?
Im Sudan toben aktuell brutale Machtkämpfe. Doch die Auseinandersetzungen haben nicht nur politische, sondern auch wirtschaftliche Folgen. Denn der Sudan ist der weltweit größte Produzent von Gummiarabikum.
Auch wenn Gummiarabikum nicht jedem ein Begriff ist – die Produkte, in denen die Substanz enthalten ist, nutzen viele Menschen täglich. Und kann der Sudan sie nicht mehr liefern, könnten Produzenten bald große Probleme bekommen. Was bedeutet das für Verbraucher?
Was ist Gummiarabikum und wie wird es gewonnen?
Gummiarabikum ist eine Substanz, die aus dem Harz von Akazienbäumen gewonnen wird. Die Bäume wachsen vor allem in den trockenen Gebieten von Afrika und dem Nahen Osten. Zur Gewinnung von Gummiarabikum wird zunächst die Rinde des Akazienbaums eingeschnitten, um das Harz zu extrahieren. Dies geschieht in der Regel während der Trockenzeit, wenn die Bäume weniger Wasser enthalten.
Das Harz tritt aus den Einschnitten aus und bildet kleine Klumpen auf der Rinde. Diese Klumpen werden von Hand geerntet und in Körben gesammelt. Anschließend wird es gereinigt und in der Sonne oder in speziellen Trockenöfen getrocknet, um überschüssige Feuchtigkeit zu entfernen. Oft wird das Harz auch noch gemahlen.
Wo ist Gummiarabikum enthalten?
Gummiarabikum wird in diversen Bereichen eingesetzt, beispielsweise:
- Lebensmittel: Gummiarabikum wird häufig in der Lebensmittelindustrie als Stabilisator, Verdickungsmittel und Emulgator verwendet. Dort wird es entweder als "Gummi arabicum" oder auch "E 414" auf der Zutatenliste deklariert. Der Stoff ist in vielen verschiedenen Lebensmitteln enthalten, einschließlich Süßigkeiten, Desserts, Backwaren, Milchprodukten, Getränken und Gewürzen.
- Pharmazeutika: Gummiarabikum wird in der pharmazeutischen Industrie verwendet, um Tabletten zu binden und als Trägerstoff für Wirkstoffe in Arzneimitteln zu dienen.
- Kosmetika: Cremes und Lotionen werden mit Gummiarabikum verdickt und stabilisiert.
- Druckindustrie: Tinten und Farben werden mit Gummiarabikum verdickt, um die Haftung auf dem Druckmedium zu erhöhen.
- Kunst und Handwerk: Gummiarabikum wird in der Malerei, bei der Herstellung von Klebstoffen und als Bindemittel für Pigmente und Farben in Kunst- und Handwerksprojekten verwendet.
- Technische Anwendungen: Auch in der Papierherstellung wird Gummiarabikum als Bindemittel für Feuerwerkskörper und in der Lithografie eingesetzt.
Diese Lebensmittel enthalten Gummiarabikum
Besonders im Bereich der Lebensmittelindustrie ist Gummiarabikum ein viel genutzter Zusatzstoff, der bei Mangel für Produzenten zum Problem werden kann. In folgenden Lebensmitteln ist Gummiarabikum unter anderem enthalten:
- Softdrinks: Einige bekannte Marken von Softdrinks wie Coca-Cola und Pepsi verwenden Gummiarabikum als Stabilisator.
- Süßigkeiten: Gummiarabikum wird häufig in verschiedenen Arten von Süßigkeiten wie Gummibärchen, Lakritz und Kaugummi verwendet. Ein Beispiel für eine Marke, die Gummiarabikum in ihren Produkten verwendet, ist Haribo.
- Backwaren: Gummiarabikum wird manchmal in Backwaren wie Kuchen, Torten und Keksen verwendet, um die Textur zu verbessern und die Zutaten zusammenzuhalten.
- Gewürze: Einige Gewürze wie Currypulver und Paprikapulver enthalten Gummiarabikum als Verdickungsmittel.
- Milchprodukte: Joghurts und Desserts können Gummiarabikum als Stabilisator oder Verdickungsmittel enthalten.
Stabilisatoren dienen in Lebensmitteln und Getränken dazu, dass die einzelnen Bestandteile des Produktes sich nicht trennen oder ausflocken. Das Phänomen kennt man beispielsweise von Fruchtsäften, die länger stehen. Hier sacken die schwereren Bestandteile auf den Boden, die leichten schwimmen oben. Mithilfe von Stabilisatoren wird das verhindert und das Getränk oder Lebensmittel erhält sein ansprechendes Aussehen.
Es gibt auch Alternativen für Gummiarabikum
Die gute Nachricht für Produzenten und Verbraucher: Für Gummiarabikum gibt es auch Alternativen. Dazu zählen beispielsweise Carrageen, Xanthan, Agar-Agar, Pektin und Zellulose.
Es besteht hier das Problem, dass jedes dieser Alternativmittel unterschiedliche Eigenschaften aufweist. Will ein Hersteller also etwa die Konsistenz seines Produktes so beibehalten wie gekannt, bieten sich möglicherweise nicht alle Alternativen an, da sie die Beschaffenheit verändern könnten.
- Eigene Recherche