Markenstreit eskaliert Diese Produkte könnten bald aus Edeka-Regalen verschwinden
Seit Monaten gibt es immer wieder Preisstreits zwischen Edeka und verschiedenen Herstellern. Mittlerweile beliefern 17 Konzerne den Supermarkt nicht mehr.
Mehr als 11.000 Geschäfte gehören zum Edeka-Verbund – mittlerweile werden allerdings zahlreiche Markenprodukte nicht mehr angeboten. Andere werden nicht mehr geliefert und nur noch aus dem Bestand verkauft. Der Grund: Preisstreits zwischen dem Supermarkt und den Herstellern. Trotzdem will Vorstandschef Markus Mosa standhaft bleiben.
Die "Gier" der internationalen Markenartikler lasse noch nicht nach, sagte Mosa in Hamburg bei der Präsentation des Jahresabschlusses. "Und wir können sie noch weniger nachvollziehen als im vergangenen Jahr", seien doch etliche Rohstoffe etwa für Waschmittel, aber auch Weizen, Öle und Fette wieder günstiger geworden.
Diese Marken liefern nicht mehr an Edeka
Unter anderem Mars und Pepsi liefern keine Produkte mehr an Edeka. "Wir haben aktuell 17 Konzerne, die uns nicht beliefern", sagte Mosa. Er zählte dazu Konsumgüterriesen wie Procter & Gamble, Mars und Pepsi sowie Teile von Henkel, Schwartau und Unilever. "Wir sind ganz klar so unterwegs, dass die Markenartikelindustrie ihre Ergebnisse maximiert und lieber auf Belieferung verzichtet."
Zusätzlich gibt es vier Konzerne, gegen die Edeka einen Bestellstopp verhängt hat. Wegen der Lagerhaltung habe das jedoch noch keinen Einfluss auf den Warenbestand in den Geschäften – es sei vielmehr ein Warnschuss.
Von den Preiskämpfen und Lieferstopps sind unter anderem folgende Produkte betroffen:
- rund 450 Mars-Produkte, darunter Schokoriegel wie Bounty, Mars und Twix, Süßigkeiten wie M&Ms, Reis- und Nudelgerichte wie Uncle Ben's und Miracoli
- Zu den Mars-Produkten zählt auch Tiernahrung wie die von Whiskas, Cesar, Dreamies, Kitekate und Pedigree
- Pampers von Procter & Gamble – zu dem Hersteller gehören auch Marken wie Gillette, Oral-B, Ariel und Always
- Pepsi-Produkte wie Pepsi, 7Up oder Lipton, Lay's Chips
- Mondelez-Produkte wie Milka-Schokolade, Miracel-Whip-Mayonaisse und Philadelphia-Frischkäse
Mosa sagte, früher oder später werde es eine Lösung geben, allerdings eher in Monaten als in Wochen. Derzeit biete Edeka verstärkt Alternativanbietern einen Marktzugang und steigere auch die Eigenmarken. Und: Nicht nur Edeka, auch andere Händler wie beispielsweise die Supermarktkette Rewe oder Drogeriekette Rossmann streiten sich mit Markenherstellern um Preise – mit ähnlichen Folgen.
- mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Pressemitteilung Edeka "Geschäftsjahr 2022: Edeka wächst stabil und investiert in günstige Verkaufspreise"
- spiegel.de: "Edeka muss ohne Mars-Produkte im Regal auskommen"