Pyrenäen in Frankreich Riesige Schafherde stürzt in den Tod
In den französischen Pyrenäen sind rund 170 Schafe in die Tiefe gestürzt und gestorben. Jetzt tobt ein Streit darüber, was das Unglück ausgelöst hat.
Vor dem Hintergrund des Streits um die Bären in den französischen Pyrenäen ist eine Schafherde in den Bergen abgestürzt. "Bevor es hier Bären gab, gab es solche Abstürze nicht", sagte der Bürgermeister von Ustou, Alain Servat, zugleich Vorsitzender eines regionalen Schäferverbands, am Dienstag. Bären-Befürworter weisen darauf hin, dass es keine Beweise dafür gebe, dass ein Bär die Massenpanik unter den Schafen ausgelöst habe.
"Alles mögliche kann zum Absturz einer Herde führen, ein Hund, ein Wildschwein, ein Gewitter", sagte Alain Reynes von der Vereinigung Land des Bären. Er wies darauf hin, dass es nur dann eine Entschädigung für die getöteten Tiere gebe, wenn ein Bär als Ursache des Absturzes vermutet werde, selbst wenn es keine Indizien dafür gebe. "Ein perverses System", kommentierte er.
Streit zwischen Schäfern und Bären-Befürwortern
In den Pyrenäen herrscht seit Jahren ein heftiger Streit zwischen Befürwortern der Artenvielfalt – inklusive der wieder angesiedelten Bären – und den Schäfern, die um ihre Herden fürchten. Mitte der 90er Jahre hatte Frankreich Bären aus Slowenien angesiedelt, nachdem die heimischen Tiere nahezu ausgestorben waren.
Mittlerweile leben etwa 70 Bären in den Pyrenäen, vor allem im Département Ariège und im spanischen Val d"Aran. In den vergangenen beiden Jahren wurden nach Angaben von Tierschützern mindestens vier Bären von Menschen getötet.
- Nachrichtenagentur AFP